Unternehmenspleiten steigen wieder leicht an

Unternehmenspleiten steigen wieder leicht an
Die Bauwirtschaft ist besonders betroffen, weil die öffentliche Hand mit Aufträgen zögert.

Bei den Firmenpleiten kommt es zu einer Trendwende: "In den vergangenen zwei Jahren hatten wir einen stärkeren Rückgang bei den Unternehmensinsolvenzen, als es dem wirtschaftlichen Umfeld mit einer flauen Konjunktur entsprach. Im vergangenen Jahr lag das Minus sogar bei zehn Prozent", sagt Otto Zotter, Chef der Bundesländer-Niederlassungen des KSV1870, zum KURIER. "Dieser Trend ist im ersten Halbjahr 2014 gestoppt worden. Es ist zu einem Anstieg von 1,1 Prozent gekommen." Nachsatz: "Wir erwarten, dass sich dieser Trend im zweiten Halbjahr fortsetzen wird."

Unternehmenspleiten steigen wieder leicht an
So mussten heuer bereits 2849 Unternehmen den Weg zum Konkursrichter antreten. Davon konnten 1650 Verfahren auch eröffnet werden, weil kostendeckendes Vermögen (2500 bis 4000 Euro) vorhanden war. Die übrigen 1199 Insolvenzanträge wurden mangels Vermögens abgewiesen. Wurde die Insolvenzstatistik 2013 durch die Mega-Konkurse des BaukonzernsAlpine und des Diskontersdayli geprägt, so sind heuer vor allem Klein- und Kleinstfirmen von den Pleiten betroffen. Im Branchenranking liegt die Bauwirtschaft mit 531 Pleiten samt 196 Millionen Euro Schulden an der Spitze, gefolgt von der Gastronomie-Branche (494 Fälle) und den Dienstleistern (454 Fälle). "Die öffentlichen Auftraggeber zögern mit den Aufträgen für die Bauwirtschaft, die privaten Unternehmen investieren eher in Rationalisierungsmaßnahmen als in Erweiterungen", erklärt Zotter. "Das schlägt sich auch in den Beschäftigungszahlen nieder."

Indes gingen die Privatkonkurse im ersten Halbjahr 2014 um gut neun Prozent auf 4279 Fälle zurück. "Dabei hat die Zahl der Privaten, die Schuldenprobleme haben, zugenommen", sagt Zotter. "Es ist nicht gut, dass weniger Privatkonkurse in Angriff genommen werden, weil sich die Leute damit die Chance verbauen, wieder in den Wirtschaftskreislauf integriert zu werden. Denn am Ende des Verfahrens kommt es zu einer Schuldbefreiung."

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