UNIQA trotzt Sturm und Zinstief

UNIQA-Chef Andreas Brandstetter
Obwohl die Anlagen wegen der EZB-Nullzinsen weniger abwarfen, stieg der Vorsteuergewinn um ein Fünftel. Dividende soll weiter steigen.

Was kleine Sparer quält, wird auch für Versicherungskonzerne langsam, aber sicher zum Problem: Sie können wegen der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank keine ordentlichen Veranlagungsergebnisse erzielen.

Die heimische UNIQA ist da keine Ausnahme. Ihr Kapitalanlageergebnis schrumpfte in den ersten neun Monaten 2017 um gut sechs Prozent. So rasch wird sich da nichts ändern: UNIQA-Chef Andreas Brandstetter erwartet die Zinswende nicht vor Ende 2018/Anfang 2019 – und auch dann nur moderat.

Die Einbußen bei den Veranlagungen konnte Brandstetter im Jahresverlauf allerdings durch einen Sparkurs und ein besseres versicherungstechnisches Ergebnis wettmachen: Die Konzernprämien stiegen um 6,1 Prozent auf 4 Milliarden Euro. Die in der Branche viel beachtete Kosten-Ertragsquote verbesserte sich von 98,3 auf 97,1 Prozent – und das trotz beträchtlicher Wetterschäden in Höhe von bisher fast 60 Millionen Euro. So hatte allein Sturm "Herwart" Ende Oktober zweistellige Millionenschäden verursacht.

Zwei neue Vorstände

Dennoch lag das UNIQA-Ergebnis vor Steuern mit 181 Millionen Euro um gut ein Fünftel über dem Vorjahreszeitraum. Dass unterm Strich trotzdem ein schmäleres Ergebnis von 114 Millionen Euro – ein Minus von 23 Prozent – steht, erklärt die UNIQA mit einer Einmalbelastung aus dem Verkauf des Italiengeschäftes.

Trotz des schwierigen Umfeldes will UNIQA-Chef Andreas Brandstetter die Dividendenausschüttung für die Aktionäre kontinuierlich steigern. Das kam gut an; die Aktie lag am Donnerstag in Wien rund 2,5 Prozent im Plus.

Für künftige Herausforderungen rüstet sich UNIQA mit zwei neuen Vorständen: Alexander Bockelmann (Jg. 1974) leitet ab Jänner 2018 das Ressort Digitalisierung in Österreich und international. Sabine Usaty-Seewald (Jg. 1968) wird den neuen Österreich-Bereich Kunde und Markt führen.

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