UBM investiert 800 Millionen in neue Projekte

UBM-Chef Thomas Winkler: Mit Rückenwind kann jeder fahren.
Börsennotierter Wiener Immo-Entwickler errichten insbesondere Hotel mit mehr als 500 Betten. Zehn Hotelprojekte sind derzeit in der Pipeline.

"Mit Rückenwind fahren kann jeder. Die Ausdauer zeigt sich am Berg." Diesem leistungssportlichen Motto hat sich Manager Thomas Winkler verschrieben. Er lenkt seit Juni 2016 die Geschicke des börsennotierten Wiener Immobilienentwickler UBM (716 Mitarbeiter). Der Konzern errichtet Hotels, Büros und Wohnungen in Deutschland, Österreich und Polen. Das durchschnittliche Ergebnis-Wachstum beträgt jährlich 22,5 Prozent.

"Wir erzielen im Moment Über-Renditen, weil Immobilieninvestments sexy sind", sagt Winkler. "Wir sind der führende Hotelentwickler in Europa und bauen auch Hotels mit mehr als 500 Betten. Das können nur ganz wenige." Derzeit sind zehn Hotels mit 2500 Zimmern in der Pipeline. Dazu kommen Büroprojekte mit einem Volumen von 200 Millionen Euro sowie zwei große Wohnblöcke mit 450 bzw. 520 Wohnungen in München und Berlin.

Erfolgreiche Deals

"Wir können derzeit gar nicht mehr machen, denn wir sind voll ausgelastet", sagt Winkler. Zum Teil kaufen Immobilienfonds die Projekte lange bevor sie fertiggebaut sind. So wurde die Berliner Zalando-Zentrale (42.000 Quadratmeter) 18 Monate vor Fertigstellung um 196 Millionen Euro an einen Fonds verkauft. Diese sogenannten "Forward-Verkäufe" werden weiter forciert. Rund 600 Millionen Euro wird UBM heuer aus den Verkäufen erlösen, die Hälfte dieser Cash-Einnahmen ist bereits gesichert. Mit dem Geld will UBM seine wirtschaftliche Unabhängigkeit weiter verbessern. Einerseits werden bis Ende 2018 rund 800 Millionen Euro in neue Projekte gepumpt, andererseits soll die Verschuldung von 750 Millionen auf 550 Millionen Euro gesenkt werden. Den Aktionären winkt eine Dividende von 1,6 Euro je Aktie.

Quartier Belvedere

Insbesondere von Polen hält Winkler viel. "Polen ist nach wie vor ein boomender Markt. Da geht richtig was weiter", sagt der UBM-Chef. "Die Investoren werden aber qualitätsbewusster." Vor allem die Städte Danzig, Kattowitz und Krakau seien interessant. In Danzig ist ein Holiday-Inn-Hotel in Planung, in Krakau zwei Bürokomplexe. Auch in Tschechien will Winkler reüssieren – aber im Wohnbau. In Wien steht das "Quartier Belvedere" im Fokus: zwei Hotels, ein Wohnblock und vier Bürotürme.

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