Tschechien hält an Ausbau von Atomenergie-Infrastruktur fest

Ein Auto fährt am Freitag (22.06.2012) auf einer Straße vor den Kühltürmen des Atomkraftwerkes Temelin in Tschechien. Gegner und Befürworter der Atomkraft in Tschechien haben sich einen Schlagabtausch über den Ausbau des südböhmischen AKW Temelin geliefert. In Budweis begann am Freitag unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen die einzige Anhörung zu dem Projekt. Temelin ist weniger als 60 Kilometer von der Grenze zu Bayern entfernt. Bis 2025 soll es um zwei Druckwasser-Reaktoren erweitert werden. Foto: Armin Weigel dpa/lby +++(c) dpa - Bildfunk+++
Das Regierungsprogramm von Babis sieht den Bau neuer Reaktorblöcke und Tiefenlager für Atommüll vor.

Wie schon die Vorgänger-Regierung will auch der neue tschechische Ministerpräsident Andrej Babis den Ausbau der Infrastruktur für Atomenergie vorantreiben. Die Atomkraft werde künftig einen größeren Anteil in der Stromproduktion ausmachen, heißt es in dem Regierungsprogramm. Dazu würden entsprechende Vorbereitungen für den Bau neuer Reaktorblöcke und eines Tiefenlagers für Atommüll getroffen.

35 Prozent Atomenergie

Die jüngsten Überlegungen über den Ausbau der Energieindustrie haben sich auf das südmährische Atomkraftwerk Dukovany, wo über den Bau von mindestens einem zusätzlichen Block die Rede ist, konzentriert. Der Anteil von Atomenergie an der Stromproduktion in Tschechien liegt bei rund 35 Prozent. Als Hauptquelle bleibt mit 47,5 Prozent noch die heimische Braunkohle.

Die Regierung hat derzeit das Regierungsprogramm, das auch im Internet abrufbar ist, den Parlamentsparteien zur Debatte vorgelegt. Am 10. Jänner wird sich das Kabinett der Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus stellen. Bisher hat Babis keine Zusage für eine Unterstützung oder Duldung seines Minderheitskabinetts.

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