Trüber Start in den Sommer für Österreichs Tourismus

Trüber Start in den Sommer für Österreichs Tourismus
Im Mai stand ein kräftiges Minus vor der Nächtigungsbilanz. Vor allem Deutsche blieben aus.

So gut es für den Tourismus in Wien im Mai lief (mehr dazu hier), so verhalten lässt sich die Sommersaison in Gesamtösterreich an. Die Zahl der Nächtigungen in den Hotels und Pensionen brach im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent auf 6,63 Millionen ein, geht aus den vorläufigen Zahlen der Statistik Austria hervor. Pfingsten und Fronleichnam fielen heuer allerdings in den Juni.

Im Mai gab es insgesamt um 3,6 Prozent weniger Touristen in Österreich als vor einem Jahr - die Zahl der Gästeankünfte verringerte sich auf 2,51 Millionen. Es kamen um 7,3 Prozent weniger Urlauber aus dem Ausland (1,48 Millionen). Bei den Urlaubern aus dem Inland hingegen gab im Jahresabstand ein Plus von 2,3 Prozent auf 1,03 Millionen.

Weniger Deutsche, mehr Italiener

Trüber Start in den Sommer für Österreichs Tourismus
Wanderer laufen am 06.06.2014 auf dem Feldberg im Schwarzwald (Baden-Württemberg). Foto: Patrick Seeger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die unter dem Strich rückläufige Bilanz ist vor allem auf die massiv gesunkene Nachfrage aus Deutschland zurückzuführen: Die Zahl der deutschen Urlauber sank im Mai um 18,4 Prozent auf rund 617.000. Sie blieben auch weniger lang in Österreich - ihre Nächtigungen fielen im Jahresabstand um 27,2 Prozent auf 1,82 Millionen zurück.

Auch aus der Schweiz und Liechtenstein (minus 8,8 Prozent) und den Niederlanden (minus 1,5 Prozent) kamen weniger Urlauber. Einen stärkeren Zustrom als im Vorjahr verbuchte Österreich dafür aus den USA (plus 11,8 Prozent) und Italien (plus 25,8 Prozent).

Im Zeitraum Jänner bis Mai haben die österreichischen Betriebe bei den Nächtigungen ein Minus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres hinnehmen müssen. Die Zahl der Urlauber ging zwar nur gering zurück, ihre Aufenthalte haben sich aber verkürzt.

Alarmstimmung

Der Nächtigungsrückgang bei ausländischen Touristen sei "unerwartet stark ausgefallen", reagierte die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) alarmiert. Die internationale Tourismuswerbung müsse rasch forciert werden. Jeder Euro für die staatliche Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung bringe 2,5 Nächtigungen und pro Nächtigung geben die Urlauber laut ÖHV im Durchschnitt 110 Euro aus. Das Budget der ÖW sinke aber real seit 15 Jahren, kritisiert die Hoteliervereinigung.

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