Treibstoffpreise sinken, aber zu langsam

Treibstoffpreise sinken, aber zu langsam
Die gute Nachricht vorweg: Die Spritpreise entfernen sich von den absoluten Höchstständen.

Ein Liter Super kostete am Montag im österreichweiten Durchschnitt laut ARBÖ 1,45 Euro. Mitte des Vormonats mussten die Autofahrer zeitweise rund sieben Cent mehr zahlen. Diesel verbilligte sich um rund vier Cent auf 1,39 Euro je Liter.

Einen immer wieder erhobenen Vorwurf müssen sich die Mineralölkonzerne allerdings auch diesmal gefallen lassen. Sie geben den Preisvorteil zu langsam und nicht in vollem Umfang weiter. Denn seit Anfang April purzelten die Großhandelspreise in Rotterdam bei Diesel um rund neun, bei Super gar um 15 Prozent nach unten. Der Ölpreis reduzierte sich im selben Zeitraum um zehn Prozent. Ein Barrel (zu je 159 Litern) der in Europa maßgeblichen Nordseeölsorte Brent kostete am Montag rund 112 Dollar. Vor allem die am Wochenende geschlagenen Wahlen in Europa verunsicherten die Rohstoffmärkte. Preissenkend wirkten sich zudem schlechte US-Arbeitsmarkt- und Konjunkturdaten aus, die Ende der Vergangenen Woche präsentiert wurden. Auch die US-Öllagerbestände befinden sich derzeit auf sehr hohem Niveau.

Zur Ehrenrettung der Mineralölkonzerne muss erwähnt werden, dass der Eurokurs im Vergleich zum Dollar zuletzt ein wenig nachgegeben hat. Da Erdöl und auch die Sprit-Großhandelspreise in Dollar notieren, verteuerte diese Wechselkursbewegung den Einkauf dieser Produkte um rund zwei Prozent.

Deutschland

Die Treibstoffpreise befinden sind freilich nicht nur in Österreich auf hohem Niveau. In Deutschland beispielsweise zahlen die Autofahrer gar knapp 1,70 Euro für den Liter Superbenzin.

Das hat bereits Auswirkungen auf das Konsumentenverhalten. Beim deutschen Tankstellen-Marktführer Aral geht der Treibstoff-Absatz merklich zurück. "Unser Benzinabsatz ist im April im einstelligen Prozentbereich rückläufig gewesen", sagt Aral-Chef Stefan Brok. Kunden würden nicht mehr volltanken und das Auto öfter stehen lassen. –

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