Österreich zahlt 600 Millionen für positive Kioto-Bilanz

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Der Verkehr bleibt das Sorgenkind, vorbildhaft gut unterwegs ist die Abfallwirtschaft.

Die gute Nachricht vorweg: Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase ist im Jahr 2011 um 2,6 Prozent auf 82,8 Millionen Tonnen gesunken. Faktoren wie die warme Witterung oder hohe Spritpreise haben das unter anderem ermöglicht.

Freilich lautete das Kioto-Ziel, lediglich 68,8 Millionen Tonnen Treibhausgase freizusetzen. Die Differenz hat Österreich einmal mehr mittels der „flexiblen Instrumente“, wie es so schön heißt, ausgeglichen. Darunter versteht man den Ankauf von Emissionszertifikaten (vulgo Verschmutzungsrechten) oder Öko-Investitionen im Ausland, die man auf die heimische Bilanz anrechnen darf. Für die Jahre 2008 bis 2012 wendete Österreich dafür laut Umweltbundesamt 600 Millionen Euro auf und schaffte so die Kioto-Bilanz.

Größtes Sorgenkind ist nach wie vor der Verkehr. Zwar ist auch hier im Jahr 2011 eine kleine Reduktion der Emissionen um drei Prozent geglückt, die Umweltminister Niki Berlakovich etwa auf die Erhöhung der Mineralölsteuer zurückführt. Dennoch: Die Zahl der Autos in Österreich ist bis heute von drei Millionen (1990) auf mehr als 4,5 Millionen Pkw gestiegen. In diesem Zeitraum stieg der Ausstoß an Treibhausgasen im Verkehr um 55 Prozent.

Österreich zahlt 600 Millionen für positive Kioto-Bilanz

Auch im internationalen Vergleich gut unterwegs ist die Abfallwirtschaft. Das in Österreich erfolgreiche Recycling von Altstoffen und die relativ strenge Deponie-Verordnung ermöglichten hier seit 1990 eine Emissionsreduktion um 52 Prozent.

Neu für die Zukunft (bis 2020) sind verbindliche Emissionsziele für die einzelnen Sektoren Industrie, Verkehr etc. nach dem novellierten Klimaschutzgesetz. Entscheidend wird wohl werden, wie streng der geplante Sanktionsmechanismus ausfällt, der gerade zwischen Bund und Ländern verhandelt wird.

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