Augarten setzt auf personalisiertes Porzellan

Die Porzellanmanufaktur Augarten gehört der grosso holding des Sanierers Erhard Grossnigg
Bei der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten übernimmt ein neuer Geschäftsführer das Ruder.

Die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten, die der grosso holding des Sanierungs- und Beteiligungsexperten Erhard Grossnigg gehört, hat ihre Geschäftsführung umgebaut. Nach drei Jahren geht Fritz Panzer von der Brücke und Thomas König übernimmt das Ruder. König war zwölf Jahre lang in verschiedenen Managementfunktionen (Vertrieb, Marketing, PR) bei Luxusmarken-Konzernen tätig, zuletzt bei Guerlain/LVMH in Wien und davor bei L’Orèal Luxusprodukte in Prag und Düsseldorf. Anfang 2015 übernahm Thomas König den Bereich Marketing bei Augarten und fungierte als Sales Director für die Porzellanmanufaktur.

Augarten setzt auf personalisiertes Porzellan
„Ich freue mich sehr, Teil der Geschichte dieses unglaublichen Unternehmens sein zu dürfen und meinen Beitrag für die Zukunft leisten zu können“, sagt Mag. Thomas König. Eine eindeutige Positionierung der Marke sowie ein klare Linie der Markenkommunikation stehen dabei im Fokus.

"Unser Ziel ist es nach wie vor, profitabel zu sein", sagt König im Gespräch mit dem KURIER. "In Zukunft geht es auch darum, dass wir auf dem Heimmarkt Österreich wieder stärker Fuß fassen und die Marke wieder ins Gespräch zu bringen." Dazu kommen noch die Auslandsmärkte wie Japan. "Dort haben wir eine Bekanntheit und das japanische Kaiserhaus ist ein Kunde von uns", sagt der neue Firmenchef. "Es wird alles hier im Wiener Schloss Augarten mit der Hand gefertigt. Die Individualisierung und Personaliserung der Produkte wird immer wichtiger." Nachsatz: "Wenn der Kunde ein bestimmtes Dekor oder ein Wappen auf den Tellern haben will, machen wir das."

Florence Nightingale in Porzellan

Dabei fallen einzelne Aufträge eher in den Bereich Kunst und sind sprichwörtlich ausgefallen."Wir haben von dem Betreiber einer japanischen Krankenschwestern-Schule den Auftrag, eine ein Meter große Porzellan-Figur von Florence Nightingale zu fertigen", sagt König. "Das ist eine schwierige Geschichte, aber da haben wir Know-how und Kompetenz." Zur Erklärung: Florence Nightingale (1820 -1910) war unter anderem Begründerin der modernen Krankenpflege in Großbritannien und British-Indien.

"Es gibt aber auch den einen oder anderen prominenten Österreicher, der eine Augarten-Porzellanbüste von sich zuhause stehen hat", sagt der Manager. Mitunter handelt es sich um Geburtstagsgeschenke.

Bewegte Vergangenheit

Augarten hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Im Jahr 2003 war das Unternehmen in die Insolvenz geschlittert. Ende September 2003 hat dann eine Gesellschaft um den Sanierer Erhard Grossnigg den Zuschlag für das marode Unternehmen erhalten. Der Gesamtkaufpreis wurde damals mit 3,8 Millionen Euro beziffert. Laut Creditreform weist das Unternehmen in der Bilanz 2013 einen Bilanzgewinn in Höhe von 1,62 Millionen Euro aus, davon entfallen fast 744.000 Euro auf den Gewinnvortrag aus den Vorjahren. Jüngere Zahlen werden nicht preisgegeben. Augarten beschäftigt derzeit 60 Mitarbeiter.

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