Total-Chef stirbt bei Flugzeugunfall in Moskau

Ein Mann mit Schnurrbart spricht vor dem Total-Logo.
Privatjet des französischen Ölkonzerns kollidierte mit Schneeräumfahrzeug. Pflug-Fahrer angeblich stark alkoholisiert.

Der Chef des französischen Mineralölkonzerns Total, Christophe de Margerie, ist bei einem Flugzeugunfall in Moskau ums Leben gekommen. Total bestätigte in der Nacht auf Dienstag russische Medienberichte. Der Privatjet des Topmanagers war am Montagabend auf dem Flughafen Wnukowo in dichtem Nebel mit einem Schneepflug kollidiert.

Ein weißer Van fährt nachts auf das Gelände von Wnukowo-3 zu.
A car drives out of the Vnukovo-3 Business Aviation Center at Moscow's Vnukovo airport October 21, 2014. The chief executive of French oil major Total, Christophe de Margerie, was killed in an airplane collision with a snowplow at Moscow's Vnukovo International Airport, airport spokeswoman Elena Krylova said on Tuesday. REUTERS/Maxim Shemetov (RUSSIA - Tags: TRANSPORT)
Neben Margerie starben auch drei weitere Insassen des Flugzeugs. Der Fahrer des Schneepflugs wurde entgegen ersten Berichten nicht getötet, meldete die NachrichtenagenturTass. Allerdings stellten die Behörden Alkohol im Blut des Fahrers fest. „Ärzten zufolge befand sich der Mann im Alkoholrausch“, sagte Wladimir Markin von der russischen Ermittlungsbehörde am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Die Werte des 63-jährigen Wladimir W. wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Seit 40 Jahren im Konzern

Das Unternehmen Total zeigte sich in einer Erklärung in der Nacht auf Dienstag "zutiefst bewegt und traurig" angesichts des Unfalltodes seines Chefs. Der 63-Jährige hatte offenbar an einer Regierungskonferenz in der Nähe von Moskau teilgenommen, auf der es um ausländische Investitionen ging. Seine Maschine sollte nach Paris fliegen.

Margerie arbeitete seit 1974 für das Unternehmen, aus dem später Total wurde. Im Jahr 2007 wurde er Konzernchef, drei Jahre später übernahm er auch den Verwaltungsratsvorsitz der zweitgrößten französischen Firma nach Sanofi. Die französische Zeitung Le Monde berichtete, dass der Mineralölkonzern noch in der Nacht eine Krisensitzung in der Unternehmenszentrale im Geschäftsviertel La Defense vor den Toren von Paris einberufen habe.

Sanktionen als "Irrweg"

Der Manager hatte trotz des Ukraine-Konflikts an den Investitionen seines Konzerns in Russland festgehalten. So will Total mit dem Jamal-Projekt im Nordwesten Sibiriens große Mengen Erdgas fördern. De Margerie hatte erklärt, Europa könne nicht ohne russisches Gas leben - und dafür gebe es auch keinen Grund. In einem Zeitungsinterview bezeichnete er die westlichen Sanktionen gegen Russland Anfang September als "Irrweg".

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