Thyssen-Arbeitnehmer sehen Stahl-Fusion weiter mit Sorge

Gewerkschaft fordert drei Prozent mehr Lohn.
Die Arbeitnehmervertreter seien weiter skeptisch, was die Tragfähigkeit eines Joint Ventures betrifft.

Die Arbeitnehmervertreter von ThyssenKrupp hegen auch nach einem Treffen mit dem Vorstand des Konzerns große Zweifel an der geplanten Fusion der Stahlsparte mit Tata Steel. "Heute wurden uns die Eckpunkte des MoU vorgestellt. Das hat zunächst nur mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet", sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef von ThyssenKrupp Steel Europe, Detlef Wetzel, am Freitag.

Die Arbeitnehmervertreter seien weiter skeptisch, was die Tragfähigkeit eines Joint Ventures betrifft. "Bei der Fülle von Themen erwarte ich einen langen und sehr schwierigen Prozess."

Fronten verhärtet

Am Freitag war erstmal die neue Arbeitsgruppe aus Arbeitnehmervertretern und Vorstandsmitgliedern zusammengekommen, die den Streit um die geplante Fusion beilegen soll. Sie steht unter der Führung des Personalvorstands Oliver Burkhard und des IG-Metall-Sekretärs Markus Grolms.

Bis jetzt waren die Fronten verhärtet. Tausende Stahlkocher von ThyssenKrupp waren gegen die Fusion auf die Straße gegangen. Sie befürchten, dass bei einem Zusammenschluss mit Tata zahlreiche Jobs gestrichen und Standorte geschlossen werden. Vorstandschef Heinrich Hiesinger treibt die Pläne seit mehr als anderthalb Jahren voran. ThyssenKrupp und Tata würden den zweitgrößten europäischen Stahlkonzern nach ArcelorMittal schmieden. Vor wenigen Wochen hatten ThyssenKrupp und Tata eine Grundsatzvereinbarung (MoU) dazu unterzeichnet.

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