Bangladesch: 50 Textilfabriken von Streik betroffen

Textil-Arbeiter in Bangladesh.
Seit gut einer Woche streiken mehrere Tausend Arbeiter, insgesamt stehen 55 Fabriken in dem südasiatischen Land still. Die Hauptforderung ist eine Erhöhung des Mindestlohns, der im Moment 64 Euro pro Monat ausmacht.

Mehr als 50 Textilfabriken in Bangladesch sind wegen eines Streiks geschlossen worden. Die Besitzer befürchteten Aufstände der Arbeiter und würden ihre Anlagen bis auf Weiteres nicht wieder öffnen, teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch mit.

Laut Polizei schickte die Regierung zudem paramilitärische Truppen in den betroffenen Distrikt Ashulia, rund 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt Dhaka, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Bisher gebe es aber keine Berichte von Gewaltausbrüchen in der Gegend, in der rund 400 Textilfabriken stehen.

Erhöhung des Mindestlohns auf 195 Euro

Seit gut einer Woche streiken mehrere Tausend Arbeiter aus 55 Fabriken. Sie fordern eine Erhöhung ihres Mindestlohns von 5.300 Taka (rund 64 Euro) pro Monat auf 16.000 Taka (rund 195 Euro). "Die letzte Lohnerhöhung gab es vor drei Jahren", sagte Siddiqur Rahman, Präsident des Textilverbands BGMEA. "Regulär gibt es eine Kommission zum Mindestlohn aber nur alle fünf Jahre." Sowohl das Arbeitsministerium als auch der Verband forderten die Arbeiter auf, wieder in die Fabriken zurückzukehren.

Unabhängigen Studien zufolge gibt es in Bangladesch rund 7.000 Textilfabriken. Das Land ist der größte Kleidungsproduzent auf der Welt nach China.

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