Voest eröffnet neues Werk in den USA

Rendering der voestalpine-Direktreduktionsanlage in Texas. Ab 2016 wird die Anlage jährlich zwei Millionen Tonnen HBI (Hot Briquetted Iron) bzw. DRI (Direct Reduced Iron) produzieren.
Günstiges Gas als Energielieferant einer der Hauptgründe für den Investitionsschritt, so Voest-Chef Eder.

Die Bekanntheit des 300.000-Einwohner-Ortes Corpus Christi in Texas dürfte rasch steigen: In den nächsten Jahren sind Milliarden-Invests internationaler Konzerne geplant - und die voestalpine ist mitten drin. Am Mittwochvormittag (Ortszeit) erfolgt der Spatenstich für eine Direktreduktionsanlage um 550 Millionen Euro.

"Es handelt sich für die voestalpine nicht nur wegen der Größe, sondern auch wegen der strategischen Bedeutung um ein äußerst wichtiges Projekt", so voestalpine-Vorstandschef Wolfgang Eder kurz vor dem Spatenstich zum neuen Riesenwerk vor zahlreichen internationalen Journalisten, die von einem österreichischen voestalpine-Mitarbeiter in Corpus Christi mit "howdy!" begrüßt worden waren.

"Günstiges Gas als Energielieferant war einer der Hauptgründe für den Investitionsschritt", betonte Eder. "Und seien Sie sich sicher, wir brauchen sehr, sehr viel Gas." Außerdem könne man in Südtexas "solide investieren".

"Positives Geschäftsklima und langfristige Rechtssicherheit"

Voest eröffnet neues Werk in den USA
APA18028502-3 - 23042014 - CORPUS CHRISTI - VEREINIGTE STAATEN VON AMERIKA: ZU APA-TEXT WI - Rendering der voestalpine-Direktreduktionsanlage in Corpus Christi (Texas/USA). Ab 2016 wird die Anlage jährlich zwei Millionen Tonnen HBI (Hot Briquetted Iron) bzw. DRI (Direct Reduced Iron) produzieren und damit auch österreichische Standorte mit "Eisenschwamm" als Vormaterial versorgen. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: VOESTALPINE
Für die Kühlung wird Meerwasser verwendet, da es an Ort und Stelle klimabedingt zu Trockenheit kommen kann. "Ein positives Geschäftsklima und langfristige Rechtssicherheit - all das haben wir in Corpus Christi gefunden", so Eder weiter - indirekt in Anspielung auf die Situation in Europa, die den voestalpine-Chefderzeit nicht allzu glücklich macht. Gebaut von der voestalpine Texas LLC wird eine sogenannte Direktreduktionsanlage, die zur Herstellung von hochreinem Eisen als Vormaterial für die Stahlerzeugung dient. Das Fabriksgrundstück liegt direkt am Hochseehafen von Corpus Christi, der sich über die vergangenen Jahre vom Import- zum Exporthafen entwickelt hat.

Im ersten Schritt werden nur 25 Prozent der Fläche von rund zwei Quadratkilometern verbaut - weitere Investitionen der Österreicher sind also nicht unwahrscheinlich. 1.000 Leute sind für den Fabriksbau gebraucht. Die Anlage wird von drei Wällen vor möglichen Hurrikans geschützt, auch wenn diese in Corpus Christi, so Eder, unwahrscheinlicher seien. 150 Arbeitsplätze entstehen im ersten Schritt. Überlegt worden war auch, dieselbe Fabrik in Louisiana (USA) oder Kanada zu errichten, letztlich setzte sich aber Corpus Christi durch. Die voestalpine hat das Grundstück vom Hafen Corpus Christi geleast - auf 50 Jahre Leasing. Verlängert werden kann laut Eder um 30 weitere Jahre.

Fracking sorgt für Gas- und Ölboom

Grund für den beginnenden Boom der Stadt in Südtexas ist der - zumindest vorübergehende - neue Gas- und Ölboom in den USA - wegen Frackings. Die Gaskosten für die Oberösterreicher, und natürlich alle anderen Industrien, liegen bei einem Drittel bis gar nur einem Viertel von Europa und Österreich. Es ist günstiger, die hier erzeugten Vorprodukte für höchstwertigstes Stahl zu produzieren und nach Europa zu verschiffen. Beliefern wollen die Oberösterreicher aber auch US-amerikanische und mexikanische Stahlkocher.

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