Teure Energie treibt Wohnkosten hoch

Teure Energie treibt Wohnkosten hoch
Kooperation: Die Bauträger wollen nun die heimischen Energieversorger ins Boot holen.

"Steigende Preise für Gas und Strom werden in den nächsten Jahren Wohnen deutlich teurer machen", ist Josef Schmidinger, Generaldirektor der s-Bausparkasse, besorgt. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, fordert er die heimischen Energieversorger auf, gemeinsam mit den Bauträgern in dezentrale Energieanlagen zu investieren.

"Die Versorger denken viel über große Netzausbauten und Kraftwerke im Ausland nach. Doch wir brauchen Sicherheit für die Energiepreise im Inland", betont Schmidinger. Wenn die Versorger für neue Wohnanlagen in Zusammenarbeit mit den Bauträgern dezentrale Ökostrom-Kraftwerke errichteten, wären die Energiepreise für die Bewohner kalkulierbar. Betrieben werden sollten die Anlagen von den Energieerzeugern. Derzeit müssten die kleinen dezentralen Stromerzeugungsanlagen - etwa Fotovoltaik - von privaten Haushalten errichtet werden. Diese müssten sämtliche Risiken tragen, obwohl ihnen jedes Expertenwissen fehle. Die Versorger seien in diesem Punkt unflexibel, kritisiert Schmidinger.

Finanzierung

Mit dem Kooperationsmodell könnte auch das Finanzierungsproblem für kleine Ökoenergieanlagen gelöst werden: Da Banken derzeit kaum bereit seien, Geld für langfristige Infrastrukturinvestitionen zur Verfügung zu stellen, sollten die Versorger dafür eigene Energieanleihen auflegen. Die Anleihen wiederum wären geeignete Veranlagungsmöglichkeiten für heimische Pensionskassen oder Versicherungen, aber auch für die Zukunftsvorsorge-Produkte.

Der Staat hätte mit seiner Förderung der Versicherungen (Kapitalertragssteuer-Freiheit) und der Zukunftsvorsorge (staatliche Prämie) in diesem Fall einen wirklichen Lenkungseffekt: gefördertes Geld für Investitionen in Ökoenergie. Derzeit fließe dieses Geld einfach in Wertpapiere.

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