Test stellt "Fairphone 2" gutes Zeugnis aus - nur ein Nachteil

Fairphone 2: Bauteile kommen von 270 verschiedenen Zulieferern.
Projekt dokumentiert Lieferketten und will ohne "Blutminen" und Kinderarbeit auskommen.

Jeder will ein Smartphone - die Produktionsbedingungen im Hintergrund werden im Alltag nur selten hinterfragt. Die Idee eines sozial gerecht und möglichst umweltfreundlich hergestellten Smartphone versucht die niederländische Firma Fairphone zu verwirklichen.

Test

Die Arbeiterkammer Oberösterreich stellt dem "Fairphone 2" nun in einem Test ein gutes Zeugnis aus. Technisch gesehen sei das Handy durchaus auf der Höhe der Zeit und habe sich im Praxistest bewährt. Einziger Nachteil für den Kunden: Mit 520,63 Euro ist das "Fairphone 2" deutlich teurer als die vergleichbare Konkurrenz.

Woher kommen die Rohstoffe?

Test stellt "Fairphone 2" gutes Zeugnis aus - nur ein Nachteil
Bas van Abel, Gründer und CEO Fairphone
"Fairphone" ist ein niederländisches Projekt, das seit einiger Zeit von sich reden macht. Die Macher um den Gründer Bas van Abel bemühen sich, ein Smartphone herzustellen, dessen Rohstoffe nur von zertifizierten Produzenten kommen, also ohne "Blutminen" und Kinder- oder Zwangsarbeit auszukommen. Dazu wird versucht, die Herkunft jedes einzelnen Teils zu dokumentieren, was jedoch aufgrund der komplexen Zulieferketten im IT-Bereich nicht immer gelingt.

40 verschiedene Materialen in einem Handy

Test stellt "Fairphone 2" gutes Zeugnis aus - nur ein Nachteil
Fairphone 2
Das faire Smartphone besteht aus Bauteilen von etwa 270 Zulieferern. Grundsätzlich stecken in jedem Handy etwa 40 unterschiedliche Mineralien und Metalle, viele davon stammen aus Abbaugebieten in Afrika und Asien. Zu den wichtigsten Metallen in der Elektronikbranche zählen Kobalt, Zinn, Tatnal, Wolfram und Gold. Sie alle werden in Kriegs- und Krisengebieten abgebaut, deren Kauf finanziert Bürgerkriege.

Das "Fairphone 2" hat nun - auch dank Unterstützung aus Österreich - "faires Gold" in die Zulieferkette integriert, lobte die AK am Mittwoch. "Auch die Möglichkeit, es kinderleicht in Module zu zerlegen und zu reparieren sowie die Transparenz über die Produktionskosten sind global einzigartig."

Fakten

Fairphone hat seine Zentrale in Amsterdam und beschäftigt laut Website 39 Mitarbeiter. Bis dato wurden mehr als 60.000 Fairphones verkauft.

Zur Website von Fairphone

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