Telekom: Schlaff im Visier der Justiz

Telekom: Schlaff im Visier der Justiz
Über den Wiener Investor kaufte die Telekom Austria Mobilfunk-Unternehmen. Nun ermittelt die Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Der Wiener Investor Martin Schlaff, über den die Telekom Austria zwei Mobilfunk-Unternehmen in Bulgarien und Weißrussland kaufte, gerät jetzt ins Visier der Korruptionsstaatsanwaltschaft. Diese ermittelt laut profil gegen Schlaff, die Unternehmer Josef Taus und Herbert Cordt sowie gegen Schlaffs Steuerberater Michael Hason wegen des Verdachts auf Betrug, Untreue und Bestechlichkeit.

Was Schlaff und seinen Mit-Investoren konkret vorgeworfen wird, ist unklar. Die Ermittlungen jedenfalls drehen sich rund um den versuchten Kauf der serbischen Mobilfunkfirma Mobtel in den Jahren 2005 und 2006. Über diesen Deal wollte die Telekom Austria in den serbischen Mobilfunkmarkt einsteigen. Im Zuge des komplexen Verkaufsverfahrens erlitt Schlaff 2005 allerdings eine Niederlage. Er hatte die Mobtel-Mehrheit vom serbischen Milliardär Bogoljub Karic übernommen, die TA-Tochter Mobilkom sollte den Anteil des serbischen Staats übernehmen.

Minister-Intervention

Allerdings kam es vor dem Deal zu einem Streit zwischen Karic und Serbien darüber, wer tatsächlich Mehrheitseigentümer war. Der damalige BZÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach intervenierte in Belgrad, was aber nichts half. Ende 2005 wurde Mobtel die Lizenz entzogen. Die Nachfolge-Gesellschaft Mobi63, an der die Schlaff-Gruppe 30 Prozent hielt, wurde im Sommer 2006 an den norwegischen Telekomkonzern Telenor verkauft, die Mobilkom ging leer aus. Schlaff-Sprecher Michael Fink wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück. Sie seien "völlig substanzlos", es habe sich um normale Bankgeschäfte gehandelt. Die Unterlagen zu den Verkaufsverfahren würden nächste Woche der Staatsanwaltschaft übergeben.

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