Swietelsky will 1500 Alpine-Leute übernehmen

epa03751597 A construction site of the tramway building project in Karlsruhe is pictured in Karlsruhe, Germany, 19 June 2013. After the bankruptcy of construction company Alpine, city of Karlsruhe now worries about its tunnel construction project 'combo solution' - the relocation of the tram underneath the pedestrian zone and the rebuilding of the main street Kriegsstraße until 2019. Austria's second-biggest construction firm Alpine Bau GmbH has filed for insolvency with liabilities of up to 2.6 billion euros. Some 2,000 jobs are at risk. EPA/ULI DECK
Hohes Tempo bei der Filetierung des Pleite-Konzerns, erste Entscheidung in Kürze erwartet.

Im Insolvenzverfahren der Alpine Bau (4900 Mitarbeiter) legen Masseverwalter Stephan Riel und sein Team aus fünf weiteren Anwälten ein enormes Tempo hin. Bereits am Dienstag sind die ersten Übernahmeangebote der Interessenten geprüft worden. „Die erste Sichtung unseres Pakets ist positiv verlaufen, die Gespräche sind derzeit im Gange“, sagte Karl Weidlinger, Vorstandschef des Linzer Baukonzerns Swietelsky (6900 Mitarbeiter, 1,44 Milliarden Euro Bauleistung) am Mittwochnachmittag zum KURIER.

„Rund 1200 Alpine-Mitarbeiter wollen fix zu uns kommen, ich bin mir aber sicher, dass es noch 1500 werden, wenn unser Paket so genehmigt wird.“ Jetzt gelte es noch „letzte Unwägbarkeiten“ aus dem Weg zu räumen. Eine Entscheidung soll aber in Kürze fallen. Swietelsky will Alpine-Baustellen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und in Kärnten übernehmen. Das Angebot der Linzer umfasst ein Bauvolumen von rund 400 Millionen Euro, also etwa 30 Prozent der Bauleistung von Alpine Österreich.

Bautechniker Weidlinger kennt die Alpine wie seine eigene Westentasche, war er selbst doch mehr als 13 Jahre bei der Alpine Bau tätig, zuletzt als Österreich-Chef; 2008 ist er ausgeschieden. Dem Manager bringen seine früheren Mitarbeiter großes Vertrauen entgegen. „Zu uns sind ganze Gruppen von Alpine-Mitarbeiter gekommen“, freut sich Weidlinger. „Und wenn diese Teams professionell zusammengearbeitet haben, soll man sie auch nicht auseinanderreißen.“

Regionale Projekte

Auch Stefan Hinteregger, Geschäftsführer der Salzburger Baufirma G. Hinteregger & Söhne, hat das Thema Alpine zur Chefsache gemacht. Laut Branche soll Hinteregger vor allem ein Auge auf Alpine-Baustellen in der Steiermark geworfen haben. Und der Leobener Mittelständler Hitthaller & Trixl (70 Millionen Euro Umsatz, 450 Mitarbeiter) ist auch am Ball. „Wir sind mit dem Masseverwalter über regionale Projekte in Verhandlung“, sagt Hitthaler-Chef Johannes Gmeiner zum KURIER. „Wir haben unter anderem eine Arbeitsgemeinschaft mit der Alpine beim Ausbau des Container Hafens Linz. Diese Baustelle steht derzeit.“ Sollte es nur zu einer Verzögerung von 14 Tagen kommen, sei das noch aufholbar. Gmeiner: „Kleinere Baustellen der Alpine habe ich bereits von Bauherren übernommen.“

Die Strabag ließ am Mittwochabend per Aussendung ausrichten, sie sei an etlichen Alpine-Beteiligungen und -Töchtern interessiert. Namentlich genannt werden dabei die Hazet Bau, die Universale Bau und die ARB Holding. Sozialminister Hundstorfer hat die Strabag die Übernahme von bis zu 40 Alpine-Lehrlingen zugesagt.

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