Styrian Spirit: Kulterer erneut vor Gericht

Ex-Hypo-Manager Wolfgang Kulterer (l.) und Ex-Hypo-Österreich-Chef Gert Xander vor dem Prozess.
Der Untreue-Prozess um die pleitegegangene Fluglinie Styrian Spirit wird neu verhandelt.

Es ist einiges neu im Großen Saal des Landesgerichtes Klagenfurt. Auch für den ehemaligen Hypo-Chef Wolfgang Kulterer (59), der ein viertes Mal vor Gericht steht. Gemeinsam mit Ex-Vorstand Gert Xander (48) muss er sich in der Causa Styrian Spirit erneut wegen Untreue verantworten. Der Dritte im Bunde fehlt allerdings: Ex-Prokurist Albin Ruhdorfer (49) ist psychisch erkrankt und laut Verteidiger Herbert Felsberger nicht vernehmungsfähig. Sein Verfahren wird ausgeschieden.

Styrian Spirit: Kulterer erneut vor Gericht
APA11082540 - 21012013 - KLAGENFURT - ÖSTERREICH: ZU APA 125 WI - Richter Christian Liebhauser - Karl am Montag, 21. Jänner 2013, vor Beginn des Prozesses wegen Untreue gegen Ex-Hypo-Manager im Fall der pleitegegangenen Fluglinie Styrian Spirit im Landesgericht Klagenfurt. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER

Neu ist, dass die Angeklagten vor Fotografen besser geschützt sind. Diese dürfen eine Barriere nicht überschreiten. Alt sind die Vorwürfe. Kulterer und Xander sollen für den „faulen“ Kredit über zwei Millionen Euro verantwortlich sein, den die Hypo 2005 auf Drängen des damaligen Landeshauptmannes Jörg Haider der maroden Fluglinie Styrian Spirit gewährt hatte. „Ohne Besicherung, etwa eine Garantie des Landes“, wie Oberstaatsanwalt Andreas Höbl ausführte.

Vor knapp einem Jahr waren Kulterer, Xander und Ruhdorfer im Fall „Styrian Spirit“ freigesprochen worden. Doch der Oberste Gerichtshof gab der Nichtigkeitsbeschwerde der Anklage statt und ordnete einen neuen Prozess an. Richter ist jetzt Christian Liebhauser-Karl. Er hatte Kulterer 2008 wegen Bilanzfälschung zu 140.000 Euro verurteilt. Die Angeklagten plädieren auf „nicht schuldig“. Xander belastete in seiner Aussage am Montag seine Mitangeklagten. Vieles rund um den Kredit an die Airline sei zwischen Ruhdorfer und Kulterer direkt abgewickelt worden.

Räubergeschichte

Scharf angegriffen wurden Hypo und die Raiffeisen Bank International (RBI) am Montag in der serbischen Tageszeitung Blic. Diese schrieb, die Hypo hätte 200 Millionen Euro, die RBI sogar 1,5 Milliarden Euro an Drogen-Geld für den international gesuchten serbischen „Kokain-König“ Darko Saric gewaschen. Abgelaufen sein soll das über Fonds in den Niederlanden.

Beide Banken bestreiten dies vehement. Weder serbische noch niederländische oder österreichische Behörden hätten jemals eine entsprechende Anfrage an die Hypo oder die RBI gerichtet, betonten sie. „Der Artikel ist eine Räuberpistole. Das ist eine gezielt gegen uns gerichtete Aktion“ empört sich ein RBI-Sprecher. Hypo-Sprecher Nikola Donig betont, dass es keinen Hinweis auf Geschäftsbeziehungen zu Sardic gebe.

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