Studie: Dividenden in Europa deutlich gestiegen

Symbolbild
Deutsche Unternehmen schütteten insgesamt 36,4 Milliarden Dollar aus. Österreich ist mit Ausnahme Griechenlands Schlusslicht in Europa.

Europäische Unternehmen haben im vergangenen Jahr einer Studie zufolge deutlich höhere Dividenden ausgeschüttet. Konzerne in der EU ohne Großbritannien zahlten ihren Anlegern 2016 knapp 220 Milliarden Dollar aus (rund 207 Milliarden Euro), wie die Gesellschaft Henderson Global Investors am Montag mitteilte. Das war ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Österreich war bei den Dividendenausschüttungen mit lediglich 400 Mio. Dollar Schlusslicht mit der Ausnahme Griechenlands, wo seit 2011 keine Dividenden mehr verbucht sind. Henderson Global verzeichnet seit 2010 einen kontinuierlichen Rückgang der österreichischen Dividendenzahlungen. Damals waren es noch 1,5 Mrd. Dollar, 2015 waren es 0,5 Mrd. Dollar.

Frankreich führt bei Dividenden

Frankreich war laut Studie "mit Abstand der größte Dividendenzahler in Europa" ohne Großbritannien. Die Ausschüttungen stiegen dort um fast zwölf Prozent auf 54,3 Milliarden Dollar. Vor allem die französischen Banken zahlten demnach ihren Aktionären deutlich mehr Geld aus. In Großbritannien beliefen sich die Ausschüttungen demnach auf 92,9 Mrd. Dollar, etwas weniger als 2015 (96,2 Mrd. Dollar).

Deutschland verteidigte der Untersuchung zufolge seinen zweiten Rang. Die Unternehmen schütteten Dividenden in Höhe von 36,4 Milliarden Dollar (34,3 Milliarden Euro) aus, ein Plus von 2,6 Prozent.

Die Experten hatten allerdings mit einem mehr als doppelt so hohen Wachstum gerechnet. Negativ zu Buche schlug laut der Investmentgesellschaft die Kürzung der Volkswagen-Dividende um 98 Prozent wegen des Abgasskandals. Zudem strich die Deutsche Bank die Vergütung in der Sorge um ihre Kapitalquote. Das habe zur Folge gehabt, dass die "beeindruckenden Erhöhungen bei BMW, Daimler, Allianz und Bayer nicht die Wirkung zeigten, die sie sonst gehabt hätten".

In absoluten Zahlen bleiben die Konzerne in den Vereinigten Staaten der größte Dividenden-Zahler weltweit. Dort stiegen die Ausschüttungen um 4,1 Prozent auf rund 412 Milliarden Dollar. Unter US-Präsident Donald Trump können die Aktionäre nach Einschätzung der Investmentgesellschaft Henderson Global auf weiter steigende Dividenden hoffen: Denn Trump habe versprochen, die Abgaben für die Unternehmen zu senken und mehr zu investieren.

Die Dividende ist der Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft, den ein Konzern direkt an seine Anleger ausschüttet.

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