Studie: Armut unter Briten weiter hoch

13,5 Millionen Menschen sind in Großbritannien von Armut betroffen.
Auch rund 3,8 Millionen Arbeitnehmer sind betroffen, und haben zu wenig Geld zum Leben. Vor allem die hohen Mieten sind für den Anstieg unter Beschäftigten veranwortlich.

Die Armut unter britischen Arbeitnehmern hat einer Studie zufolge einen traurigen Rekord erreicht. Vor allem die hohen Mieten seien dafür verantwortlich, dass geschätzt 3,8 Millionen Beschäftigten - jedem achten - zu wenig Geld zum Leben bleibe.

13,5 Millionen Menschen betroffen

Zähle man alle in diesen Arbeitnehmer-Haushalten lebenden Mitglieder hinzu, seien sogar 7,4 Millionen Menschen betroffen, erklärte die unabhängige Joseph-Rowntree-Stiftung in ihrer am Mittwoch in York veröffentlichten Studie. Darunter seien 2,6 Millionen Kinder.

Insgesamt lebten 2014/2015 laut Untersuchung 13,5 Millionen Menschen landesweit in Armut - etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Besonders ausgeprägt sei das Phänomen in der Hauptstadt London. Nach Regierungsangaben ist die Zahl aller Betroffenen seit 2010 landesweit leicht um 300.000 zurückgegangen. "Aber wir wissen, dass noch mehr getan werden muss", zitierte der Sender BBC einen Regierungssprecher.

Theresa May versprach zu helfen

Premierministerin Theresa May hatte bei ihrem Amtsantritt angekündigt, vor allem einkommensschwachen Familien zu helfen. Bisherige Pläne wurden von Kritikern jedoch als unzureichend bezeichnet. Das Thema Armut spielte auch bei vielen Befürwortern eines EU-Austritts (Brexit) eine große Rolle.

"Die britische Wirtschaft funktioniert nicht für Familien mit geringem Einkommen", sagte Helen Barnard von der Stiftung. Der Wirtschaft gehe es seit dem Jahr 2010 zwar besser, aber steigende Mieten und geringere Löhne belasteten immer mehr Familien. Auch Erwerbsunfähigkeit sei eine zunehmende Ursache für Armut.

Kommentare