Studenten der Werbe Akademie zittern um Abschlüsse

Werbe Akademie des Wifi Wien.
Nach Gesetzesänderung Streit mit Agentur des Wissenschaftsministeriums.

An der Werbe Akademie des WIFI Wien herrscht Aufregung. Die Studierenden der zweijährigen Fachlehrgänge für Marktkommunikation sowie für Grafikdesign (bis zu 2740 Euro Kosten je Semester) hatten seit längerer Zeit die Möglichkeit, im Rahmen eines Aufbaujahres (um insgesamt 6980 Euro) den Bachelor zu erwerben. Dies wurde nun von der im Wissenschaftsministerium angesiedelten Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) untersagt.

"Wir sind davon ausgegangen, dass es im Sinne der Rechtssicherheit eine Übergangsregelung geben wird", sagt die Direktorin der Werbe Akademie Barbara Posch zum KURIER.

Diese gab es jedoch nur für den schon laufenden Lehrgang. Die 58 Studenten, die nächstes Jahr das Aufbaujahr starten sollten, hängen nun aber in der Luft. Ohne dieses Zusatzjahr seien die Lehrgänge aber sinnlos, beklagen die Studierenden.

Zu hohe Auflagen

"Es gab monatelange Verhandlungen mit der AQ Austria", so Posch. Diese würde eine 2014 erfolgte Gesetzesänderung anders interpretieren. Die AQ verlangt nun die Anstellung von zwei habilitierten Professoren sowie vier weiteren Mitarbeitern mit Doktortitel. Diese Auflagen könne die Akademie nicht erfüllen. Sie mutmaßt, dass die Konkurrenz auf die AQ Einfluss genommen haben könnte. "Der Entscheidung der AQ liegen Gutachten zugrunde, die von konkurrierenden Bildungseinrichtungen stammen", heißt es.

Diesen Vorwurf weist AQ-Geschäftsführer Achim Hopbach zurück. "Das Board ist unabhängig und entscheidet auf Grundlage eines Gesetzes." Die Mindestanforderungen müssten – auch im Sinne der Studenten – erfüllt sein. Und eine weitere Übergangsfrist könne es nicht geben, da die Betroffenen noch nicht Teilnehmer des Aufbaujahres seien.

Diese können nun nur darauf hoffen, dass eine eingebrachte Klage beim Verwaltungsgerichtshof Erfolg hat. Oder sie schließen bei einem anderen Institut ab.

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