Stromverbrauch: Ökostrom-Anteil bereits bei 16 Prozent

Windkraftanlage in Neusiedl am See.
2015 wurde Ökostrom mit 755 Mio. Euro gefördert.

Der Anteil an Ökostrom hat im Jahr 2015 weiter zugenommen. Mittlerweile stellen Wind-, Kleinwasserkraft und Co bereits 15,9 Prozent des Endverbrauchs, geht aus dem am Donnerstag präsentierten Ökostrombericht der E-Control hervor. Saubere Energie ist nicht kostenlos: 2015 wurde Ökostrom mit 755 Mio. Euro gefördert, heuer soll das Volumen - exklusive Marktpreis - auf 846 Mio. Euro ansteigen.

120 Euro pro Haushalt

Ein privater Haushalt (Durchschnittsverbrauch: 3.500 Kilowattstunden) zahlt heuer 120 Euro an Ökoförderungen. Die Summe ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, so waren es 2012 erst 46 Euro und im Jahr darauf bereits 65 Euro. 2015 machte sich Grünstrom mit 103 Euro auf der Stromrechnung bemerkbar.

2015 wurde nicht nur mehr geförderter Ökostrom erzeugt (+11,8 Prozent). Auch dessen Anteil am gesamten Stromverbrauch stieg weiter an, und zwar von 14,5 auf 15,9 Prozent (9.168 Gigawattstunden bei einer Abgabe an Endverbraucher von 57.501 GWh). Die größten Zuwächse gab es bei Windkraft, fester Biomasse und Photovoltaik.

Windkraft macht den größten Teil aus

Das Gros der installierten Ökostromleistung entfällt auf Windräder (2.349 Megawatt, Anteil: 64 Prozent), gefolgt von Photovoltaik (489 MW) und unterstützter Kleinwasserkraft (414 MW). Feste Biomasse kam auf 315 MW und Biogas auf 81 MW. Insgesamt stieg die installierte Ökostromleistung von 2014 auf 2015 von 3.193 auf 3.667 MW.

Was die Stromeinspeisemenge betrifft, ergibt sich ein etwas anderes Bild: 4.591,8 Gigawattstunden der insgesamt 9.168,3 GWh also nur die Hälfte, stammten von Windrädern, 2.043,3 GWh von Biomasseanlagen und 558,9 GWh aus Biogasanlagen. PV-Anlagen speisten 436,6 GWh ins Stromnetz ein, geförderte Kleinwasserkraftwerke 1.519 GWh.

Photovoltaik braucht noch am meisten Förderung pro kWh

Am weitesten von der Marktreife entfernt sind noch immer Photovoltaikanlagen, die auf die Kilowattstunde gerechnet am meisten Subvention brauchen, namentlich 25,03 Cent. Bei Biogas beträgt die Durchschnittsvergütung 17,6 Cent/kWh, bei fester Biomasse 13,23 Cent/kWh und bei Windkraft 8,81 Cent/kWh. Kleinwasserkraft bekommt nur eine Durchschnittsvergütung (inklusive Marktpreis) von 4,9 Cent je Kilowattstunde.

Das Vergütungsvolumen für Ökostrom inklusive Marktpreis stieg 2015 auf 957,8 Mio. Euro (2014: 846 Mio. Euro). Dass sich das Unterstützungsvolumen exklusive Marktpreis so stark (von 631 Mio. auf 755 Mio. Euro) erhöht hat, liegt auch am erneut gesunkenen Marktpreis. Während für die Berechnungen für 2014 von einem Marktpreis von 37 Euro pro Megawattstunde ausgegangenen worden war, wurden für 2015 nur mehr 34 Euro/MWh angesetzt. "Wie in den letzten Jahren wird auch für 2016 allein aufgrund des neuerlich gesunkenen Marktpreises mit einem ähnlichen Anstieg gerechnet", erklärt der Stromregulator.

Kosten für Ausgleichsenergie gesunken

Gesenkt werden konnten hingegen die bei der Ökostromabwicklungsstelle OeMAG angefallenen Ausgleichsenergiekosten, die zum Beispiel anfallen, wenn zu wenig Wind weht und "Schattenkraftwerke" hochgefahren werden müssen. Nach 27,7 Mio. Euro im Jahr 2012 waren sie 2013 auf 39 Mio. Euro gestiegen und beliefen sich 2014 auf 65 Mio. Euro. Für das Jahr 2015 sanken die Ausgleichsenergiekosten schließlich auf 61 Mio. Euro. Der Großteil davon entfiel mit 90 Prozent weiterhin auf die Windkraft.

Link: http://www.e-control.at

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