Stromrechnung in Österreichs Haushalten seit Jänner höher
Die Stromrechnung fällt für Österreichs Haushalte seit Jahresbeginn etwas höher aus. Grund dafür sind vor allem gestiegene Ökostromkosten, in einigen Regionen haben sich auch die Netztarife erhöht. Mit einem Lieferanten-Wechsel könnten viele Kunden die höheren Ökostromkosten mehr als kompensieren, so E-Control-Vorstand Walter Boltz. Bei den Energiepreisen sieht er einen Flexibilisierungstrend.
Die Stromrechnung besteht aus drei Teilen: Dem reinen Energiepreis, den Netztarifen sowie Steuern und Abgaben. Ein Lieferantenwechsel ist nur beim reinen Energiepreis, möglich. Der Netztarif hängt vom Standort ab und muss von der Regulierungsbehörde E-Control genehmigt werden. Zu den Abgaben zählen unter anderem die Ökostromförderung und die Energieabgabe.
Erhöhung um 19 Euro
Anstieg bei Ökostromkosten
Grund für die Steigerungen bei Steuern und Abgaben um rund 8 Prozent ist vor allem die höhere Ökostromförderung. Ein Durchschnittshaushalt zahlt dafür heuer rund 100 Euro, nach rund 80 Euro im Vorjahr. Aufgrund der niedrigen Strompreise am Großhandelsmarkt ist die über Förderungen zu finanzierende Lücke zwischen Marktpreis und dem Einspeisetarif, den die Anlagebetreiber erhalten, größer geworden. Zudem steigt die Zahl der Ökostrom-Anlagen.
Anbieterwechsel bringt bis zu 200 Euro
Durch einen Wechsel des Energielieferanten kann sich ein österreichischer Stromkunde aktuell bis zu fast 200 Euro im Jahr sparen, betont Boltz. Das höchste Sparpotenzial bei einem Wechsel vom regionalen Standardanbieter zum günstigsten Anbieter laut Energiepreismonitor von Anfang Jänner liegt zwischen 87 Euro pro Jahr (Tirol/Vorarlberg) und sowie 198 Euro (Oberösterreich).
Der Anteil der Steuern und Abgaben an der gesamten Stromrechnung wird immer größer. Aktuell sind es im Österreich-Durchschnitt rund 37 Prozent. Der Energiepreis macht rund 35 Prozent aus und die Netztarife rund 28 Prozent. Bei den Energiepreisen bewege man sich in Richtung Flexibilisierung, so Boltz.
Kommt Flat-Rate?
Netztarife stabil
Die Stromnetztarife sind im Österreich-Durchschnitt mit einer leichten Steigerung um 0,26 Prozent weitgehend stabil geblieben, haben sich aber regional unterschiedlich entwickelt. Maßgebliche Erhöhungen gab es unter anderem in Klagenfurt (+6,3 Prozent), der Steiermark (+5,5 Prozent) und Wien (+2,9 Prozent), Verbilligungen unter anderem in Linz (minus 9,5 Prozent) und Oberösterreich und Niederösterreich (je minus 2,8 Prozent).
Indes will der Verein für Konsumenteninformation (VKI) mehr Österreicher dazu bewegen, zu einem günstigeren Strom- oder Gasanbieter zu wechseln und legt seine im Oktober 2013 gestartete "Energiekosten-Stop"-Aktion neu auf - mehr dazu in VKI: Anbieterwechsel-Aktion neu aufgelegt.
Kommentare