Strom: Rekord-Einsparungen für Kunden
Österreicher, die heuer ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt haben, können sich über eine Reduktion ihrer Energierechnung in Rekordhöhe freuen: Bis zu 900 Euro im Jahr beträgt die Ersparnis, geht aus dem Marktbericht der Energiemarktaufsicht E-Control hervor.
Rund 40 alternative Anbieter umwerben neben den traditionellen Versorgern die heimischen Konsumenten mit Billig-Strom. Kein Wunder, dass die Wechselraten kräftig angezogen haben. 205.000 Österreicher stiegen in den ersten neun Monaten auf neue Strom- und/oder Gaslieferanten um – 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die höchsten Wechselraten gab es in Oberösterreich, gefolgt von der Steiermark und Kärnten.
Strom vom Billa
Neben der großen Ersparnis hält E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch den Wegfall von Wechselhürden für den Treiber der Umstiegs-Freudigkeit der heimischen Energiekunden. So sei der Lieferantenwechsel inzwischen zur Gänze online möglich. Und Strom und Gas ist sogar schon bei der Post zu kaufen, demnächst auch im Supermarkt bei Billa.
Fall-Stricke
Trotz des einfachen Wechselvorgangs ist einiges zu beachten: So locken viele Anbieter mit großzügigen Neukundenrabatten, die allerdings nach dem ersten Jahr wegfallen. Dann kann es sogar sein, dass die Kunden mehr als beim bisherigen Lieferanten zahlen. E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer rät Kunden, die nicht jährlich umsteigen wollen, Produkte ohne Neukundenrabatt zu wählen. Die Ersparnis ist dann meist weniger, kann aber – bei Strom und Gas zusammen – auch bis zu 400 Euro ausmachen.
Zudem sollten Energie-Wechsler darauf schauen, möglichst einen längeren Fixpreis zu vereinbaren. Denn Strom wird wohl nicht mehr billiger werden. Eigenbauer glaubt, dass die Haushalts-Strompreise derzeit einen Tiefpunkt erreicht hätten. 20,94 Cent je Kilowattstunde zahlten die Österreicher im Durchschnitt inklusive Netzgebühren und Steuern. Die Netzgebühren aber würden in den kommenden Jahren eher steigen. 4,8 Milliarden Euro an Investitionen müssten die Versorger in Österreich bis 2020 in Stromleitungen und die digitalen Zähler investieren. Das werde sich in den Netzkosten niederschlagen. Auch die drohende Teilung des deutsch-österreichischen Strommarkts werde zu Verteuerungen führen.
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