Streit um Schweinehaltung: Lösung in Sicht

Streit um Schweinehaltung: Lösung in Sicht
Im drohenden Verbot der Kastenstände, in denen Mutterschweine monatelang eingesperrt sind zeichnet sich ein Kompromiss ab.

Nicht die Reform der EU-Agrarpolitik ist in der heimischen Landwirtschaft aktuell das heißeste Eisen, sondern ein drohendes Verbot der (körperengen) Kastenstände, in denen Muttersauen zum Schutz der Ferkel monatelang eingesperrt sind.

Die Drohung der Volksanwälte, sich mit der Causa an den Obersten Gerichtshof zu wenden, sorgt nun für Bewegung in den zuständigen Ministerien von Agrarminister Niki Berlakovich und Gesundheitsminister Alois Stöger. Noch vor der Sitzung der Volksanwälte am Freitag wollen die beiden Minister sich am Donnerstag auf eine Lösung einigen, hört man aus Agrarkreisen.

Die Novelle zur Änderung der 1. Tierhaltungsverordnung schickte Stöger bereits Anfang März in Begutachtung, Berlakovich verweigerte aber die Zustimmung und forderte Stöger zu einer Einigung mit den Schweinezüchtern auf. Im Moment können Zuchtsäue rund um die Geburt bis zu 170 Tage in den Kastenständen ohne jegliche Bewegungsmöglichkeit gehalten werden.

Das Landwirtschaftsministerium will in einem neuen Kompromissvorschlag nun die Fixierungszeit auf unter 100 Tage pro Jahr verringern, strebt aber Übergangsfristen von bis zu 25 Jahren an. Die Schweinezüchter fürchteten angesichts von teuren Umbauten und erdrückten Ferkeln um ihre Existenz: "Es hätte keinen Sinn, dass bei uns die Bauern zusperren und wir Fleisch von irgendwoher importieren müssen", heißt es aus der Landwirtschaftskammer, die auf eine rasche Einigung dringt.

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