Streiks bei Amazon sollen bis Heiligabend dauern

Streikende Mitarbeiter stehen vor der Betriebsstätte des Online-Händlers Amazon am in Leipzig (Archivbild)
Am Montag geht der Weihnachtsstreik bei Amazon in die zweite Woche. Lösung im Tarifstreit nicht in Sicht.

Nach kurzer Pause hat die Gewerkschaft Verdi zur Fortsetzung des Streiks an Amazon-Standorten aufgerufen. In den deutschen Versandzentren in Bad Hersfeld, Rheinberg, Leipzig und Graben sollten Arbeiter am Montagmorgen die Arbeit niederlegen. Vergangene Woche hatten sich nach Gewerkschafsangaben 2.400 Beschäftigte an dem Ausstand beteiligt. Amazon sprach von 2.000 Teilnehmern.

In den insgesamt neun deutschen Amazon-Verteilzentren arbeiten nach Unternehmensangaben in der Vorweihnachtszeit rund 20.000 Menschen. Der Ausstand soll am Heiligen Abend am Nachmittag enden. Die Streikwelle hatte vergangenen Montag (15. Dezember) begonnen.

Streiks bei Amazon sollen bis Heiligabend dauern
ABD0091_20141219 - Streikende Amazon-Mitarbeiter stehen am 19.12.2014 vor dem Eingang zum Logistikzentrum FRA1 des Online-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld (Hessen). Verdi schließt eine weitere Streikverlängerung bei Amazon nicht aus. Foto: Uwe Zucchi/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
In dem seit 2013 andauernden Konflikt will Verdi Amazon zwingen, die Mitarbeiter künftig nach dem Einzelhandelstarif statt dem niedrigeren Logistiktarif zu bezahlen. Zuletzt hatte die Gewerkschaft wiederholt zu Ausständen aufgerufen. Amazon lehnt das strikt ab und führt keine Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft. Der US-Konzern sieht sich als Logistiker. Eine Einigung ist nicht in Sicht.

Streikpause

Verdi hatte die Streikpause ausgerufen, nachdem die Gewerkschaft bei Verwaltungsgerichten keinen Betriebsstopp am Sonntag in den Verteilzentren Bad Hersfeld und Leipzig durchsetzen konnte. Nach Auffassung von Verdi wären die zuständigen Behörden verpflichtet gewesen, ein Beschäftigungsverbot auszusprechen. Die Gewerkschaft hatte sich auf den Schutz der Sonntagsruhe berufen. In Bad Hersfeld und Leipzig arbeiteten jeweils mehrere hundert Mitarbeiter mit Sondergenehmigungen auf freiwilliger Basis auch am Sonntag.

Keine Lieferverzögerungen

Eine Sprecherin von Amazon betonte erneut, dass es trotz des Streiks keine Lieferverzögerungen gebe. Zu Mehrkosten des Konzerns durch den langen Ausstand wollte das Unternehmen keine Angaben machen.

Kommentare