Streik im VW-Werk Bratislava zu Ende

Streik im VW-Werk Bratislava zu Ende
Laut einer Sprecherin von VW nehmen die Beschäftigten die Arbeit am Montag wieder auf. Einigung auf Lohnerhöhung von 13,5 %.

Nach einem sechstägigen Streik bei Volkswagen in der Slowakei hat sich das Management des deutschen Autobauers eigenen Angaben zufolge mit der Gewerkschaft auf einen Lohnabschluss geeinigt. Eine VW-Sprecherin sagte am Sonntagabend, die Beschäftigten würden am Montag die Arbeit wieder aufnehmen. Der Kompromiss sieht demnach eine Lohnerhöhung von 13,5 Prozent mit Laufzeit bis August 2019 vor.

Hinzu komme ein Einmalzahlung von 500 Euro. Die Gewerkschaft hatte zuletzt ein Lohnplus von 13,9 Prozent gefordert, das Angebot der Unternehmensführung lag bei neun Prozent.

VW beschäftigt in der Slowakei 12.300 Mitarbeiter. 70 Prozent davon beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben an dem seit Dienstag laufenden Streik. Es war die erste Arbeitsniederlegung bei VW in der Slowakei. Dort ist der Konzern der größte Arbeitgeber aus der Privatwirtschaft. Wichtigster Impulsgeber für das Wirtschaftswachstum ist die Autobranche. In der Slowakei mit 5,4 Millionen Einwohnern werden mehr als eine Million Autos im Jahr produziert. Auf eine derartige Quote kommt kein anderes Land.

Der Streik wurde von der Regierung unterstützt, die sich für höhere Einkommen einsetzt. Nach Gewerkschaftsangaben verdienen die VW-Beschäftigten im Schnitt 1.800 Euro im Monat einschließlich Boni. Das sei zwar das Doppelte des Durchschnittseinkommens in der Slowakei. Die VW-Kollegen in Deutschland bekämen aber für vergleichbare Arbeit mit 4.200 Euro deutlich mehr. In Bratislava werden etwa der Geländewagen Touareg, der Kleinwagen Up und der Audi Q7 gebaut.

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