Burger King plant Steuerflucht nach Kanada

Der Milliardendeal mit der Donut-Kette Tim Hortons soll mit Hilfe von Warren Buffett über die Bühne gehen.

Die Fast-Food-Kette Burger King erwägt offenbar eine Übernahme der Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons. So könnte der amerikanische Burger-Riese seinen Firmensitz nach Kanada verlegen und dadurch kräftig Steuern sparen, meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Unternehmen würden es gemeinsam auf einen Marktwert von 18 Milliarden Dollar (13,6 Milliarden Euro) bringen, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Davon entfallen etwa 8,4 Milliarden Dollar auf Tim Hortons. Laut einer der zitierten Quellen könnte ein Deal rasch beschlossen werden. Burger King wäre dann in der Lage, seinen Hauptsitz nach Kanada zu verlegen, wo die Unternehmenssteuern laut der Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG bei 26,5 Prozent liegen. In den USA sind es rund 40 Prozent.

Warren Buffett will Burger King laut "Wall Street Journal" bei der Verlagerung des Firmensitzes ins steuergünstigere Ausland helfen. Buffetts Holding Berkshire Hathaway wird den voraussichtlich etwa 10 Mrd. Dollar (7,58 Mrd. Euro) schweren Deal demnach zu 25 Prozent finanzieren. Buffett, der mit seinen Investments stark auf amerikanische Traditionsunternehmen setzt, würde damit die öffentliche Debatte um die Steuerflucht von US-Konzernen weiter anheizen.

Widerstand aus Washington

Scharfe Kritik der US-Politik ist vorprogrammiert. In jüngster Zeit hatten bereits andere Unternehmen ihre Zentrale über Fusionen ins Ausland verlagert, darunter die PharmafirmenAbbVieund Mylan. Die US-Regierung prüft nun Schritte, um weitere Abwanderungen zu verhindern. Firmen, die "aus dem Land fliehen", sollten sich künftig nicht mehr "als US-Firmen bezeichnen dürfen", forderte Obama erst kürzlich - mehr dazu inUnpatriotisch: Obama tadelt steuerflüchtige US-Konzerne.

Burger King ist nach McDonald's die zweitgrößte Hamburger-Kette der Welt. Der Konzern eröffnete seine erste Filiale 1954 in Miami. Zehn Jahre später eröffnete der frühere Eishockey-Profi Tim Horton in Hamilton in der kanadischen Provinz Ontario sein erstes Café. Zunächst auf Kaffee und Donuts spezialisiert, bieten die Tim-Hortons-Filialen inzwischen unter anderem auch Suppen und Sandwiches an.

Als Gründer Horton 1974 bei einem Verkehrsunfall starb, hatte die Kette 40 Filialen. Inzwischen sind es gut 4.500, davon befinden sich etwa drei Viertel in Kanada. Die Expansion in den USA, wo Tim Hortons 850 Geschäfte betreibt, kam bisher wegen der Konkurrenz von McDonald's und Starbucks nur langsam voran.

Die wertvollsten Fast-Food-Marken:

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McDonalds-Geschäftszahlen
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Starbucks
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A Subway sandwich shop logo is pictured in the Man
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A Pizza Hut logo is pictured outside its restauran
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Customers wait for Tim Hortons coffee at a new loc
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A pedestrian passes a Panera Bread Co restaurant i

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