Steuerberater sind künftig zu mehr Transparenz gezwungen

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Die EU verschärft ihren Kampf gegen aggressive Steuerplanung.

Steuerberater sind dazu da, ihrer Kundschaft dabei zu helfen, nicht übermäßig hohe Steuern zu zahlen. Sollten sie jedoch den Verdacht haben, dass ein Klient Steuern hinterzieht, müssen sie das künftig den Behörden melden. Steuerberater, Buchhalter, Banker und Anwälte in Europa sind im Kampf gegen Steuerflucht künftig zu mehr Transparenz verpflichtet. Darauf haben sich die EU-Finanzminister am Dienstag geeinigt.

Die neuen Regeln müssen ab Juli 2020 umgesetzt werden. Die EU-Staaten sind dann verpflichtet, die Informationen alle drei Monate auszutauschen. Der erste Austausch über aggressive Steuerplanung müsste damit Ende Oktober 2020 abgeschlossen sein.

Als verdächtig können etwa Überweisungen in Steuerparadiese gelten. Kommen Steuerberater & Co. der Meldepflicht nicht nach, können Strafen verhängt werden. Seit den Enthüllungen in den Panama und Paradise Papers über Firmen und Einzelpersonen hat die EU den Kampf gegen Steueroasen verschärft. Auf der offiziellen "Schwarzen Liste" stehen aber nur Miniinseln wie St. Kitts & Nevis oder Bahamas.

Umso mehr sorgte für Debatten, dass die Kommission erstmals sieben EU-Staaten – Irland, Belgien, Zypern, Luxemburg, Niederlande, Malta und Ungarn – für unfaire Steuerpraktiken kritisiert hat. Es müssten gleiche Regeln für alle gelten, betonte Valdis Dombrovskis, der Vizepräsident der Kommission.

Keine Einigung gab es beim Bankenpaket, über das weiter verhandelt wird.

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