Standort-Ranking: Österreich macht Plätze gut

Standort-Ranking: Österreich macht Plätze gut
Die Wettbewerbs­fähigkeit Österreichs ist in einem wichtigen Ranking gestiegen. Die Schweiz belegt erneut Rang 1.

Eurokrise und Triple-A-Verlust, jetzt die gute Nachricht: Im Ranking der globalen Wettbewerbsfähigkeit, erstellt vom World Economic Forum (WEF), belegt Österreich Rang 16 unter 144 Nationen. Im Vorjahr war es noch Platz 19. 2008 lag Österreich allerdings noch auf Platz 14.

Bewertet wurden die Länder anhand von zwölf Hauptkategorien (Institutionen, Infrastruktur, Bildung, Arbeitsmarkt, Finanzmarkt, Technologie, Marktgröße, Innovationen etc.) und etlichen Unterkategorien. Zudem wurden Manager befragt. In Summe geht es darum, wie attraktiv ein Land für Unternehmen ist.

Das wettbewerbsfähigste Land der Welt ist zum vierten Mal in Folge die Schweiz, gefolgt von Singapur und Finnland. Gelobt wird die Schweiz vor allem für ihre Investitionen in die Forschung und den effizienten Arbeitsmarkt.

Österreichs steht laut WEF gut da, weil die Infrastruktur hervorragend ist und die Innovationskapazität gestiegen sei. "Das Ergebnis ist erfreulich, vor allem, weil Österreich keine schlechte Wirtschaftsentwicklung hat und sich das endlich in den Einschätzungen niederschlägt", freut sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. "Stimmungsmäßig ist das eine gute Unterstützung."

Standort-Ranking: Österreich macht Plätze gut

Potenzial sieht das WEF auf dem österreichischen Arbeitsmarkt, besonders bei der Lohnflexibilität schneidet Österreich schlecht ab. Kritik gibt es auch an der Qualität der Ausbildung. "Wir beginnen zu spät mit der Ausbildung, in vielen Ländern wird wesentlich früher mit der Berufsberatung begonnen", sagt der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer.

"Angesichts des demografischen Wandels ist es wichtig, den Fachkräftenachwuchs zu sichern", liest der Chef der österreichischen Betriebsansiedlungsagentur Austrian Business Agency, Rene Siegl, aus den Ergebnissen.

Der Wettbewerbsfähigkeitsbericht macht einmal mehr deutlich, dass sich die nordeuropäischen Länder seit der Krise 2008 erholt haben, während die südeuropäischen Länder (allen voran Portugal, Spanien, Italien und Griechenland) weit abgeschlagen sind.

Die USA haben an Wettbewerbsfähigkeit verloren und liegen nun auf Platz 7, erstmal hinter Deutschland. Vor vier Jahren waren die USA noch Spitzenreiter des Rankings. Nach wie vor sind sie aber die innovations­freudigste Nation.

Griechenland ist auf den 96. Platz abgerutscht. Das geringe Vertrauen der Investoren werde in dieser Platzierung sichtbar, heißt es im Bericht. Der Abstand zu den anderen Euro-Ländern ist mehr als deutlich.

Kritik

Nicht einverstanden mit der Erstellung des Rankings ist die Arbeiterkammer. Es würden dazu (nur) 46 österreichische Manager befragt, außerdem nur zu ihrem Land. Wichtige Kennzahlen wie Beschäftigung und Arbeitslosigkeit fehlten.

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