Stadler blitzte ab, ÖBB kaufen bis zu 300 Züge von Bombardier

Stadler blitzte ab, ÖBB kaufen bis zu 300 Züge von Bombardier
Die ersten 21 Züge sollen schon 2019 in Vorarlberg fahren

Der Schweizer Zughersteller Stadler kam auch beim Bundesverwaltungsgericht nicht zum Zug. Das Gericht entschied in der Vorwoche, dass die Vergabe von bis zu 300 Regionalzügen an den kanadischen Konkurrenten Bombardier rechtmäßig war. Bombardier hatte den Auftrag heuer an Land gezogen, die Konkurrenten Siemens und Stadler waren leer ausgegangen.

Der Schweizer Hersteller Stadler – auch Lieferant des ÖBB-Konkurrenten Westbahn – hatte die Vergabe beim Bundesverfassungsgericht beeinsprucht. Unter anderem hatte er moniert, dass die Stadler-Garnituren in der Wartung um 14 Prozent billiger kämen als die Bombardier-Züge.

ÖBB-Chef Andreas Matthä gab sich in einer ersten Stellungnahme dem KURIER gegenüber mit dem Gerichtsentscheid mehr als zufrieden: "Wir freuen uns außerordentlich über diese Entscheidung, denn sie zeigt einmal mehr, dass die ÖBB ein transparentes, faires und kostenbewusstes Vergabeverfahren durchgeführt haben."

21 Züge fürs "Ländle"

Die ersten 21 Züge aus dem neuen Rahmenvertrag werden rasch abgerufen. Denn sie werden dringend für den Ausbau des Nah- und Regionalverkehrs in Vorarlberg gebraucht. Die ersten Talent-3-Garnituren sollen ab Jahresmitte 2019 durch das "Ländle" rollen. Vorarlberg war auch ausschlaggebend für die Ausschreibung des Auftrags überhaupt. Weil sich die ÖBB und Siemens – der deutsche Konzern liefert zurzeit 101 Regionalzüge vorwiegend für Ostösterreich – nicht auf die Adaptierung der Fahrzeuge für Vorarlberg einigen konnte, schrieben die ÖBB kurzerhand neu aus.

Parallel dazu kommt allerdings auch Siemens weiter zum Zug, neben den 101 Garnituren wird über die Lieferung von weiteren 65 verhandelt.

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