Spanair pleite, Passagiere sitzen fest
Die finanziell schwer angeschlagene Fluggesellschaft Spanair hat ihren Betrieb überraschend eingestellt. Allein am Samstag und Sonntag wurden 384 Verbindungen gestrichen; laut spanischen Medien waren fast 23.000 Passagiere betroffen. Mehr als 8000 von ihnen konnten auf Flüge anderer Airlines umgebucht werden. Doch zahlreiche Menschen strandeten auf spanischen Flughäfen. Viele machten ihrem Ärger lautstark Luft.
In Barcelona saßen ganze Schulklassen auf dem Airport fest – der Schulausflug hätte auf die Insel Mallorca führen sollen. Im afrikanischen Mal saßen 170 Passagiere fest, eine ähnlich große Zahl in Gambia, zudem mehrere in Marokko. Nach stundenlangen Verzögerungen wurden Sondermaschinen eingeschoben. Einige Passagiere beschwerten sich, dass sie zu allem Überfluss auch noch für Ersatztickets zahlen mussten.
Bedauern
Spanair bat alle Betroffenen um Verzeihung. Die Einstellung des Betriebes sei angesichts der „mangelnden finanziellen Aussichten für die kommenden Monate“ getroffen worden. Die Region Katalonien, einer der wichtigsten Anteilseigner, hatte zuvor erklärt, dass sie der angeschlagenen Fluggesellschaft wegen der „aktuellen Krise“ keinen neuen Kredit geben könne.
Spanair beschäftigt direkt und indirekt rund 4000 Mitarbeiter. Für das Unternehmen sollte laut Medienberichten ein Insolvenzverfahren eingeleitet werden. Beobachter gingen jedoch davon aus, dass die Airline kaum zu retten sei. Die Zukunft der Beschäftigten war völlig unklar. Mitarbeiter erklärten, sie wüssten nicht einmal, ob sie ihre Jänner-Gehälter noch ausgezahlt bekämen.
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