Sorge um zu wenige Informatiker

Weniger Informatik-Anfänger heuer an der TU Wien
Wirtschaftskammer will Studienplatz-Kürzung bei TU Wien nicht hinnehmen. Kanzler kündigt Gespräche an.

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) spricht sich vehement gegen die Halbierung der Studienplätze für Informatik-Studenten an der Technischen Universität Wien aus. Nur noch 581 Plätze zuzulassen sei "das völlig falsche Signal für Österreichs Zukunft", so Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes UBIT in der WKÖ. Informatik und Technik würden nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Digitalisierung zu den Schlüsselqualifikationen zählen, eine Reduktion der Studienplätze sei daher völlig kontraproduktiv für den Wirtschaftsstandort.

Die TU Wien macht heuer erstmals von der Möglichkeit einer Zugangsbeschränkung n im Fach Informatik Gebrauch. Man verweist auf fehlende Personalkapazitäten für die Betreuung von mehr Studenten. Mit dem Auswahlverfahren sollen auch "die richtigen" Studierenden gefunden werden. Die Studienvertretung Informatik kritisierte in einer Aussendung die Selektion. Ein "faireres Aufnahmeverfahren" existiere nicht, Beschränkungen würden zu verstärkter sozialer Selektion führen. Kritisiert wird auch die Teilnahmegebühr am Aufnahmeverfahren von 50 Euro.

Studierende, die keinen Platz mehr an der TU Wien ergattern, können jedoch auch auf andere Universitäten, etwa der TU Graz ausweichen. Hier existieren noch keine Zugangsbeschränkungen.

Kanzler interveniert

Bundeskanzler Christian Kern zeigte sich im Ö1 Mittagsjournal "nicht sehr glücklich" über die Zugangsbeschränkung an der TU Wien und kündigte an, darüber noch mit dem Uni-Management zu reden. Im zuständigen Wissenschaftsministerium verwies man darauf, dass technische Studien sehr wohl gestärkt werden sollen, jedoch nicht zwingend an den Universitäten, sondern auch auf Fachhochschulen.

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