So rüstet sich die Wirtschaft für 2015

Bäcker spüren die Konkurrenz der Supermärkte.
Langfristige Trends, aber auch kurzfristige Probleme der einzelnen Branchen als Folge der Krise.

Für die heimischen Unternehmen dreht sich die Welt immer schneller. Praktisch alle Branchen müssen in immer kürzeren Abständen mit zum Teil gravierenden Änderungen ihrer Geschäftsmodelle und verschärfter internationaler Konkurrenz fertig werden. Der KURIER hat die wichtigsten Branchen durchleuchtet und zeigt langfristige Trends, aber auch kurzfristige Probleme als Folge der Krise auf.

Ein wesentlicher Trend im Handel etwa ist, dass sich der Wettbewerb nicht nur noch auf die eigene Branche beschränkt. Der Spielwarenhandel etwa kämpft zunehmend mit der Konkurrenz von Drogeriemärkten und aus dem Lebensmittelhandel.

Verschärft wird der Wettbewerb im Handel auch durch den boomenden Online-Handel, der keine Mieten für Geschäftslokale zahlen muss und auch wesentlich geringere Personalkosten hat. In vielen Branchen werden auf diesem Weg auch die Produzenten zum Konkurrenten und bieten direkt übers Web an. Kurzfristig leidet der Handel zusätzlich unter dem schwachen Konsum.

Aber auch Produzenten sind immer öfter mit dem Druck aus fremden Branchen konfrontiert. Die Bäckereien etwa müssen sich den Markt bereits seit längerer Zeit mit dem Lebensmittel-Handel teilen, der wegen der hohen Kundenfrequenz billiger ist.

Liberalisierung

Ein schärferer Wettbewerb steht auch der heimischen Milchwirtschaft ins Haus. Kurzfristig lasten die Sanktionen gegen Russland als Folge der Ukraine-Krise auf der Branche, Russland kauft keine heimischen Milchprodukte. Mittelfristig müssen sich die heimischen Bauern fürs Überleben mehr Kunden außerhalb der EU suchen. Denn 2015 wird die Milchquote (erlaubte Höchstproduktion) in der EU abgeschafft. Das wird die Produktion vor allem in Großbetrieben steigern, diese können billiger produzieren.

International tätige Unternehmen kommen ebenfalls stärker unter Druck. Der heimische Stahlriese voestalpine kämpft wie die gesamte Branche mit niedrigen Preisen wegen der Überkapazitäten vor allem in Europa. Gleichzeitig kommen in Folge der EU-Umweltpolitik zusätzliche Kosten auf die europäischen Stahlkocher zu.

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