Siemens zieht Konsequenzen aus der Krim-Affäre

Eine Siemens-Gasturbine landete trotz Sanktionen auf der Krim
Der deutsche Industriekonzern verkauft Beteiligung in Russland.

Turbinen. Der deutsche Industriekonzern Siemens greift nach dem Debakel um sanktionswidrige Turbinen-Lieferungen auf die Krim durch. Joe Kaeser, Chef von Siemens, kündigte den Ausstieg aus der russischen Interautomatika an. Siemens hält an dem russischen Unternehmen, das Steuerungs- und Kontrollsysteme für Kraftwerke anbietet, einen Minderheitsanteil. Zwei Siemens-Mitarbeiter, die im Interautomatika-Aufsichtsrat sitzen, werden ausgetauscht. Zudem beendet Siemens Lizenzabkommen zur Lieferung von Kraftwerksausrüstungen mit russischen Unternehmen.

Siemens habe glaubhafte Informationen, dass alle vier Gasturbinen, die im Sommer 2016 für das Kraftwerksprojekt Taman in Südrussland geliefert worden seien, lokal modifiziert und rechtswidrig auf die Krim gebracht worden seien. Siemens hätte alles in seiner Macht Stehende unternommen, um dies zu verhindern. Interautomatika sollte die Leittechnik für ein Projekt auf der Krim erstellen. Siemens sei sofort hellhörig geworden, als man davon erfahren habe. Das Projekt wurde aufgekündigt und eine Untersuchung gestartet.

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