Sieben Prozent der Manager würden Behörden täuschen

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In Österreich ist Korruption im internationalen Vergleich ein geringes Problem.

Korruption und Betrug bleiben weltweit ein Problem: Im Durchschnitt von 41 untersuchten Ländern gehen 51 Prozent der befragten Manager davon aus, dass in ihrem Land bestochen und betrogen wird, wenn Geschäfte getätigt werden – genauso viele wie bei der letzten Befragung 2015. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Beraters EY, für die rund 4100 Entscheidungsträger in Unternehmen befragt wurden.

In Österreich sind es 32 Prozent. Sieben Prozent der heimischen Manager würden aktiv Behörden täuschen (Slowakei Spitzenreiter mit 14 Prozent). Vier Prozent würden das eigene Management täuschen (Türkei 15 Prozent). „Österreichs Unternehmen haben erkannt, wie wichtig der Kampf gegen unlauteres Verhalten und Compliance-Verstöße ist und ihre Bemühungen in den letzten Jahren deutlich verstärk", sagt Andreas Frohner, Partner und Leiter Fraud Investigation bei EY Österreicht.

„Viele Unternehmen haben sich – auch aufgrund höherer Anforderungen der Regulierungsbehörden – strengere Compliance-Regeln gegeben und einen stärkeren Fokus auf Bewusstseinsbildung der Mitarbeiter gelegt. Diese Bemühungen tragen offensichtlich Früchte, die Korruption ist aus Sicht der heimischen Manager schon das zweite Mal in Folge zurückgegangen. Diese positiven Entwicklungen dürfen aber nicht verdecken, dass es noch einige Baustellen bei der Durchsetzung von Compliance-Regeln gibt.“

Alarmierend sind die Zahlen aus Deutschland. 10 Prozent der in dem Land Befragten würden Behörden täuschen (Platz drei hinter der Slowakei und Irland) und ebenfalls zehn Prozent das eigene Management täuschen (Platz 2 hinter der Türkei).

Ukraine top

An der Spitze der Länder, in denen Korruption aus Sicht der Befragten besonders weit verbreitet ist, stehen die Ukraine (88 Prozent) und Griechenland bzw. die Slowakei (jeweils 81 Prozent), am besten schneiden Dänemark (6 Prozent), Norwegen (10 Prozent), Finnland (16 Prozent) und Schweden (18 Prozent) ab.

Im Vergleich zu 2015 gab es speziell in Osteuropa Fortschritte. Allerdings geben dort immer noch durchschnittlich 64 Prozent der Befragten an, dass Korruption weit verbreitet ist. In Westeuropa sind es nur 33 Prozent.

Ist das Unternehmen in Gefahr, verlieren viele Manager ihre Hemmungen: 77 Prozent aller Führungskräfte würden dann unethisches Verhalten rechtfertigen. Jeder Dritte würde sogar Bargeldzahlungen tätigen, um Geschäfte zu gewinnen oder zu behalten.

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