Sexparty-Affäre: Ergo klagt Ex-Manager

Sexparty-Affäre: Ergo klagt Ex-Manager
Die Düsseldorfer waren durch eine Budapester Sex-Party mit Prostituierten als Belohnung für Versicherungsvertreter in die Schlagzeilen geraten.

Die umstrittene Lustreise von Versicherungsvermittlern der Hamburg-Mannheimer nach Budapest beschäftigt nun auch die deutsche Justiz. Der Versicherungskonzern Ergo hat Strafanzeige gegen zwei frühere Manager der Hamburg-Mannheimer erstattet, wie der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers, der Rheinischen Post sagte.

Die Anzeige richtet sich demnach gegen Ulf Redanz, der damals im Vorstand der Hamburg Mannheimer für die Vertriebsorganisation HMI verantwortlich war, sowie gegen den früheren HMI-Vertriebsdirektor Kai Lange.

Auf Kosten der Versicherung

Sexparty-Affäre: Ergo klagt Ex-Manager

Die Enthüllungen über die Lustreise nach Budapest hatten im Mai für Aufsehen gesorgt. 100 verdiente Mitarbeiter und Vertriebspartner der Hamburg-Mannheimer (die 2010 von der Ergo-Gruppe übernommen wurde) hatten im Jahr 2007 auf Kosten der Versicherung an einer Feier mit Prostituierten in Budapest teilgenommen. Die Affäre hat in Folge den Versicherer Ergo mehrere hundert Kunden gekostet.

Die Ergo-Versicherungsgruppe hat als Konsequenz aus dem Sex-Skandal ihre Verhaltensregeln für Mitarbeiter und selbstständige Handelsvertreter verschärft. Außerdem werde es Vorgaben für künftige "Incentive-Reisen" - Ausflüge zur Belohnung und Motivation - geben.

Riester-Verträgen

Ergo steht auch wegen einer zweiten Affären in den Schlagzeilen: Der Versicherungskonzern musste einräumen, dass er Riester-Verträge mit falschen Kostenberechnungen verkauft hatte. Zudem soll Ergo Kunden für sie ungeeignete Versicherungspolicen verkauft haben. Anfang Juli hat der Konzern dafür Entschädigungen angekündigt und sich in großen Zeitungsanzeigen entschuldigt. Ergo rechnet mit 5 Mio. Euro Entschädigung für Riesterkunden.

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