Serbien-Deal: FMA ermittelt gegen Stepic

Herbert Stepic wurde am 31. Dezember 1946 in Wien geboren. Nach der Matura in der De La Salle Schule in Strebersdorf studierte er Handelswissenschaften.
RBI-Chef Herbert Stepic sieht sich mit Vorwürfen wegen eines Immo-Deals mit Hilfe von Kreditmillionen der Hypo konfrontiert.

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) ermittelt wegen einer Liechtenstein-Stiftung gegen den Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Herbert Stepic. Es gehe um einen millionenschweren Grundstücksdeal in Serbien mit Hilfe von Kreditmillionen der Hypo Alpe Adria Bank unter Einschaltung von Steueroasen, berichtet der Falter.

Anlass der Untersuchungen ist unter anderem ein profil-Artikel des Vorjahres. Diesem Bericht zufolge soll Stepic gemeinsam mit anderen Bankern und ehemaligen Wirtschaftsprüfern mit erstaunlich günstig erworbenen serbischen Immobilien spekuliert haben, und zwar mit Geld der Hypo, die das Ganze mit einem 23-Millionen-Kredit finanziert habe.

Der Falter bezieht sich auf der FMA vorliegende Akten, darunter einen Aktenvermerk der Hypo Alpe Adria Leasing aus 2006 sowie einen vertraulichen Kreditbericht vom 24. März 2011.

Stepic wollte dem Falter jetzt keine Stellungnahme geben, im profil versicherte er seinerzeit, sein Name sei wohl durch einen Irrtum in den Kreditreport der Hypo gerutscht. Damals sagte er auch, er kenne eine ihm zugerechnete liechtensteinische Stiftung nicht.

Drei Fragen

Laut Falter will die FMA von Stepic nun aber einiges wissen: Etwa warum eine österreichisch-serbische Investorengruppe einen staatlichen Grund um 23 Millionen Euro erwerben könne, obwohl er laut Schätzungen 65 Millionen Euro wert sei. Die Frage sei, so die Zeitung, ob sich die Hypo da zugunsten ihrer prominenten Kunden verschätzt habe oder ob die Investoren vom serbischen Staat eine Zuwendung erhalten hätten.

Zu beantworten sei auch, wieso so ein Projekt über steuerschonende Briefkastenfirmen in Zypern und über die Steueroase Liechtenstein abgewickelt worden sei und ob hier Gewinne an der heimischen Finanz vorbeigespielt worden sein sollten.

Drittens: Habe eine Stiftung "under the control" von Stepic sich vom Hypo-Chef über eine Tochterfirma einen Millionenkredit gewähren lassen? Habe er das melden müssen und wer hafte nun für den ausstehenden Kredit?

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