Schweizer Banken drängen Deutsche zur Selbstanzeige

The logo of Swiss bank Credit Suisse is seen at an office building in Zurich February 7, 2013. Credit Suisse said on Thursday it will cut more costs, after fourth-quarter net profit missed expectations on sluggish results from its investment bank. The Zurich-based bank said it will slash spending by 4.4 billion Swiss francs (3 billion pounds) by the end of 2015, up from a previously-announced target of 4 billion. REUTERS/Arnd Wiegmann (SWITZERLAND - Tags: BUSINESS LOGO)
Experten rechnen mit der "bislang größten Welle von Selbstanzeigen".

Nach dem Scheitern des Steuerabkommens zwischen Deutschland und der Schweiz drängen Schweizer Banken deutsche Kunden einem Bericht zufolge dazu, ihr verstecktes Vermögen per Selbstanzeige zu offenbaren.

Die Süddeutsche Zeitung zitierte den Steueranwalt Jan Olaf Leisner mit den Worten, in den kommenden beiden Jahren sei die "bislang größte Welle von Selbstanzeigen" zu erwarten. Schon jetzt hielten Finanzinstitute wie Credit Suisse Listen mit Fachanwälten für ihre Kunden bereit, die dabei helfen sollten, das unversteuerte Vermögen den deutschen Finanzbehörden zu melden.

Er sei sich sicher, dass schon in wenigen Jahren in der Schweiz "kein unversteuertes Geld" aus Deutschland mehr vorliegen werde, sagte der Anwalt der Zeitung.

Immer Ärger mit den Nachbarn

Schweizer Banken drängen Deutsche zur Selbstanzeige
Unter anderem wegen angekaufter CDs mit Daten von Steuerhinterziehern haben Schweizer Banken seit Jahren immer wieder Ärger mit deutschen Steuerfahndern. Das deutsche Steuerabkommen mit der Schweiz war im Dezember nach monatelangem Ringen zwischen Koalition und Opposition endgültig gescheitert. Die Opposition sah in der geplanten Regelung noch zu viele Schlupflöcher für Steuersünder.

Österreich-Schweiz

Die Schweiz hat das Steuerabkommen mit Österreich und auch Großbritannien im Dezember 2012 ratifiziert. Bisher unversteuertes Geld aus Österreich auf Schweizer Konten soll dadurch versteuert werden: Für die Vergangenheit wird eine Pauschalsteuer von 15 bis 38 Prozent eingehoben. Seit 1. Jänner 2013 sollen Schweizer Banken auf österreichische Kapitalvermögen eine Abgeltungssteuer nach dem Vorbild der österreichischen Kapitalertragssteuer einheben, nämlich eine 25-prozentige Abgabe auf die Zinserträge.

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