H&M setzt nun stärker auf Onlineshopping
Die schwedische Modekette H&M (Hennes & Mauritz) trägt dem boomenden Onlinegeschäft Rechnung und formuliert ihre Wachstumsziele neu. Der Textilriese peilt nun ein jährliches Umsatzwachstum zwischen 10 und 15 Prozent an, wie H&M heute, Dienstag, in Stockholm mitteilte. Währungsschwankungen klammern die Schweden dabei aus.
Bisher hatte sich H&M beim Thema Wachstum auf die stationären Läden konzentriert, ihre Zahl sollte pro Jahr um 10 bis 15 Prozent zulegen.
Der Umsatz stieg 2016 (Dezember bis November) um 6,3 Prozent auf 192 Mrd. schwedische Kronen (20,34 Mrd. Euro). Doch die Gewinne blieben hinter den Erwartungen zurück. Der stärkere Dollar trieb die Anschaffungskosten in die Höhe und schmälerte den Profit um 12 Prozent auf 18,6 Mrd. Kronen. Außerdem musste die Kette im Herbst wegen warmer Temperaturen mehr Rabatte anbieten. Im letzten Quartal des Jahres gingen die Gewinne im Vergleich zum Vorjahresquartal aber wieder nach oben.
Deutschland: Absatz nur geringfügig gestiegen
Das Unternehmen prüft, einige Shops zu schließen. Zudem sollen ein oder zwei neue Marken hinzukommen. Im vergangenen Jahr wurden nach Unternehmensangaben 427 neue Geschäfte eröffnet und 13.000 Jobs geschaffen. Damit arbeiten 161.000 Menschen bei H&M. Bei Jahresabschluss hatte H&M 4.351 Filialen in 64 Märkten. Für 2017 ist die Eröffnung von 430 weiteren geplant, 70 bis 80 davon unter anderen Marken als H&M. Ziele sind unter anderem Kasachstan, Kolumbien, Island und Vietnam.
"2016 war ein ereignisreiches Jahr mit vielen positiven Dingen, aber auch Herausforderungen für uns und für die Industrie", sagte Geschäftsführer Karl-Johan Persson der Mitteilung zufolge. Verschiedene externe Faktoren - einschließlich geopolitischer Ereignisse - hätten in vielen Märkten den Einzelhandel negativ beeinflusst. Dies sei besonders in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, in den USA und in China spürbar gewesen. In Deutschland ging der Absatz nur geringfügig nach oben, Einbußen musste das Unternehmen vor allem in Großbritannien und der Schweiz hinnehmen.
Außerdem sei das Jahr von einem Wandel zu mehr Digitalisierung und einem ständig wachsenden Onlinemarkt geprägt gewesen, sagte Persson. In 35 Märkten kann man die Kleidung der Schweden inzwischen übers Internet bestellen. Die Marken COS, & Other Stories, Monki, Weekday und H&M Home hätten sich online wie im Laden gut verkauft, so Persson.
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