Schwarzgeld wird legalisiert

Schwarzgeld wird legalisiert
Wahlmöglichkeit: Das nicht unumstrittene Steuerabkommen zwischen Österreich und der Schweiz tritt mit 1. Jänner 2013 in Kraft.

Was der österreichischen Bundesregierung gelungen ist, blieb der deutschen Regierungskoalition versagt. Das Steuerabkommen zwischen Berlin und Bern ist am Widerstand der rot-grünen Opposition gescheitert, wodurch nun die Vergehen vieler deutscher Steuerflüchtlinge verjähren dürften. Denn bis neue Verhandlungen mit der Schweiz aufgenommen werden, könnte es dauern – laut Experten wahrscheinlich bis 2014.

Was österreichische Steuerflüchtlinge betrifft, so können diese nun aufgrund des neuen Abkommens ihr Vermögen in der Schweiz steuerlich legalisieren, per Zahlung einer Abgeltungssteuer (15 bis 30 Prozent, in Ausnahmefällen bis zu 38 Prozent) Straffreiheit erlangen und anonym bleiben.

Der zweite Weg ist die Selbstanzeige in Österreich. Selbstanzeigen sind auch noch im neuen Jahr möglich, sagen die Fachleute der Steuerberatungskanzlei BDO. Die Selbstanzeige in Österreich kommt in der Regel auch günstiger und wird daher von etlichen Beratern empfohlen.

Entscheidung bis Ende Mai

Zwischen 1. Jänner und 31. Mai. 2013 haben die betroffenen Österreicher die Wahlmöglichkeit zwischen der einmaligen Abgeltungssteuer oder der freiwilligen Meldung in der Schweiz, wodurch die Daten an die österreichische Finanz weitergeleitet werden. Diese fordert in der Folge den Kontoinhaber auf, die Selbstanzeige zu vervollständigen und die Steuer nachzuzahlen. Geschieht bis Ende Mai nichts, wird seitens der Schweizer Bank die pauschale Einmalzahlung abgeführt, vorausgesetzt auf dem Konto oder in dem Depot sind genügend liquide Mittel vorhanden.

Erfasst sind von diesem Abkommen nur natürliche Personen, nicht aber Privat-Stiftungen. Im ebenfalls für 2013 geplanten Steuerabkommen mit Liechtenstein sollen hingegen auch Stiftungen (und sogenannte „Trusts“) erfasst werden.

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