Schoeller-Bleckmann will weiter zukaufen

SBO setzte 2014 deutlich weniger um und baute massiv Personal ab
Trotz roter Zahlen wegen des niedrigen Ölpreises will der Ölfeldausrüster expandieren.

Der heimische börsenotierte Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) bleibt trotz des Verlustes im Vorjahr als Folge des niedrigen Ölpreises auf Expansionskurs. SBO-Chef Gerald Grohmann: "Jetzt ist eine günstige Zeit, Unternehmen zu kaufen". Das Unternehmen verfügt mit fast 200 Millionen Euro an liquiden Mitteln über eine gut gefüllte Kriegskasse. Expandieren will SBO am ehesten im Bereich "Well Completion", der die Bohrung auf die Öl- oder Gasförderung vorbereitet. In dieser Sparte ist SBO erst seit der Übernahme einer kanadischen Firma im Jahr 2014 tätig.

Investitionen schrumpfen weiter

Das Geschäft dürfte heuer allerdings neuerlich flau werden. Wegen des niedrigen Ölpreises haben die großen Ölfirmen ihre Investitionen drastisch zurückgefahren, auch heuer erwartet Grohmann, dass die Investitionen um 15 bis 20 Prozent schrumpfen. Am Auftragsbestand der SBO ist die Zurückhaltung deutlich sichtbar, er lag Ende 2015 mit nur 34,3 Millionen Euro um drei Virtel unter dem extrem guten Jahr 2014.

Weiter gehen wird auch der Personalabbau, allerdings laut Grohmann nicht mehr im selben Ausmaß wie 2015. Im Vorjahr wurde die Belegschaft weltweit von 1720 auf 1135 reduziert. In Österreich wurde die Mitarbeiterzahl von 451 auf 376 reduziert.

Wann der Aufschwung kommen soll, will der SBO-Chef nicht prophezeihen. Das hängt auch vom Ölpreis ab. Grohmann: "Ab einem Preis von etwa 55 Euro rechnen sich Investitionen in die Exploration wieder." Derzeit liegt der Ölpreis pro Barrel (159 Liter) allerdings erst bei gut 40 Euro.

2015 rote Zahlen

Im Vorjahr schlitterte SBO in die roten Zahlen, unterm Bilanzstrich stand ein Nettoverlust von 19 Millionen Euro. Der Umsatz stürzte um 35,8 Prozent auf knapp 314 Millionen Euro ab, der Auftragseingang sogar um 59 Prozent auf 203 Millionen. Die Aktionäre gehen trotzdem nicht leer aus. Sie bekommen zwar nur ein Drittel der Dividende von 2014, das sind aber immerhin 50 Cent je Aktie.

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