Schloss Reifnitz und das System Haider
Der Endbericht des Rechnungshofes über den Verkauf von Schloss Reifnitz samt 63.000 Quadratmeter Grund in bester Lage am Wörthersee zeigt auf, wie das System Haider funktionierte. Die Gemeinde Maria Wörth verkaufte das idyllische Anwesen um 6,4 Millionen Euro an den Magna-Konzern. Der Abschluss der Optionsvereinbarung des Gemeinderates mit Magna wurde "maßgeblich" von der Anwesenheit des damaligen Landeshauptmannes Jörg Haider und des Finanzreferenten Karl Pfeifenberger beeinflusst, kritisiert der Rechnungshof. Obwohl nicht das Land, sondern die Gemeinde Eigentümer des Grundstücks war. Haider war in der nächtlichen Sitzung des Gemeinderates zwei Tage vor Weihnachten aufgetaucht und hatte Druck gemacht.
Der Kaufpreis basierte darauf, dass Magna ein hochwertiges Tourismusprojekt errichtete, und war um bis zu 30 Prozent niedriger als für eine Privatnutzung. Das Luxushotel samt Konferenzräumlichkeiten und Villen wurde bekanntlich nie errichtet. Die Prüfer monieren, dass sich die Gemeinde Maria Wörth um eine Million Euro das vertraglich vereinbarte Wiederkaufsrecht abknöpfen ließ und damit auf die letzte Chance auf Umsetzung des Tourismusprojekts verzichtete.
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