Schlecker Deutschland: 11.000 vor Kündigung

Schlecker Deutschland: 11.000 vor Kündigung
Eine Auffanglösung ist gescheitert. Das Österreich-Management versucht einmal mehr, Ängste zu zerstreuen.

Mehr als 10.000 Schlecker-Beschäftigte werden in diesen Tagen ihre Kündigung im Briefkasten finden. Die Bemühungen, sie in einer Transfergesellschaft vor dem abrupten Fall in die Arbeitslosigkeit zu bewahren, sind endgültig gescheitert. Die Bundesländer konnten sich nach einem nervenaufreibenden Tauziehen am Donnerstag nicht auf die dafür nötige Bürgschaft einigen. Den Ausschlag hatte letztlich Bayern gegeben, das sich auf Drängen der FDP nicht an der nötigen Bürgschaft für die Transfergesellschaften beteiligen wollte. Das Österreich-Management versicherte heute dagegen, dass die Jobs "im Prinzip" relativ sicher seien.

Die rund 11.000 Beschäftigten, die wegen der Pleite der Drogeriekette insgesamt ihren Job verlieren, hätten in den Transfergesellschaften weitergebildet und bei der Suche nach einem neuen Job unterstützt werden sollen. Außerdem hätten sie für sechs Monate einen Großteil ihres Gehaltes sicher gehabt. Doch dafür wäre ein Kredit von 70 Mio. Euro nötig gewesen, den die Länder durch Bürgschaften hätten absichern müssen. Dazu kommt es nun nicht.

Das Österreich-Management versucht einmal mehr, Ängste zu zerstreuen. "Die Jobs sind im Prinzip relativ sicher, weil wir hier kein Schließungsprogramm haben", wird Österreich-Prokurist Helmut Kampenhuber im Ö1-Mittagsjournal zitiert. Relativ deshalb, weil es davon abhängig sei, wie sich die Situation in Deutschland entwickle. Es seien aber "sehr viele Vorkehrungen getroffen" worden, sodass man in Österreich auch alleine leben könne, so Kampenhuber. Unterschiedliche Experten sehen das anders und weisen immer wieder auf die hohe Abhängigkeit der Österreich-Tochter von ihrer deutschen Mutter hin.

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