Schicksal der insolventen Kaffeerösterei ist ungewiss

Schicksal der insolventen Kaffeerösterei ist ungewiss
Marodes Unternehmen Helmut Sachers Kaffee GmbH braucht dringend einen Geldgeber für den Fortbetrieb. Ansonsten schaut es düster aus.

Ob die am Montag in die Pleite geschlitterte Traditions-Kaffeerösterei Helmut Sachers eine Zukunft hat, kann man derzeit nicht einmal aus dem Kaffeesud lesen. Denn die Insolvenz wurde ohne entsprechende Vorbereitungen beantragt.

"Wir rechnen gerade, ob sich die Fortführung ausgeht und ob ein Sanierungsplan realistisch und erfüllbar ist", sagt Insolvenzverwalter Michael Lentsch zum KURIER. "Ich habe nirgends ein Gelddepot, mit dem ich arbeiten könnte. Ich brauche eine Finanzierung entweder von Investoren oder vom Eigentümer, einer Bank oder einem Factoring-Institut." Spätestens am Freitag sollen alle Karten auf dem Tisch liegen. Die Schulden dürften rund 2,7 Millionen Euro betragen.

Bereits am Montag sollen sich Mitbewerber gemeldet haben, die Interesse an einer Übernahme zeigten. Zum Teil soll aber nicht der Fortbetrieb, sondern eine "Marktbereinigung" das Ziel sein. Oder anders gesagt: Einige Mitbewerber wollen, dass Helmut Sachers endgültig vom Markt verschwindet.

Dabei verfügt das Unternehmen über mehrere erfolgreiche Marken, darunter Stambulia. "Es ist einiges vom Produkt und Marketing her geschehen", sagt Lentsch. "Außerdem ist in den vergangenen Jahren in den Betrieb investiert worden, die große Röstmaschine ist neu."

Überfordernder Großauftrag

Die Helmut Sachers Kaffee GmbH mit Sitz in Oeynhausen südlich von Wien vertreibt auch unter der Marke "Baristo 48" Eigenröstungen aus Arabica- und Robusta-Bohnen, Espresso-Kaffee der italienischen Marke Essse und Tee der Marke Althaus. Im Sommer 2013 hat der Tiroler Gastronom Helmut Schlögl den Betrieb übernommen. Pleite-Ursache sei ein Großauftrag aus Deutschland, so Schlögl, der die Kapazität der Rösterei überforderte.

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