Schickler gießt Öl in das Paid-Content-Feuer

(c: bdzv)
deVon "ungenutzten Online-Potenzialen, Experimenten mit digitalen Angebotsformen" und "unausgeschöpften Möglichkeiten" spricht Schickler. Die Unternehmensberatung nahm Paid-Content-Modelle und die dahinter liegenden Inhaltsangebote, Abo-Modelle, Bezahlsystem und Preisstrategie unter die Lupe. Mit dem Ergebnis, dass Verlage in vielen Fällen ihre Medien auf verschiedene Weise digitalisieren als echte Digitalisierungswege zu gehen.

Schickler stellt fest, dass in vielen Fällen online ähnliche Produkte wie offline verfügbar sind und digital eher vollständige Zeitungen verkauft als einzelne Inhalte. Diese Herangehensweise resultiert wiederum aus der Haltung heraus, dass das Produkt Zeitung gelernt ist, keine geeignetes Zahlungssysteme zum Kauf einzelner Artikel oder Inhalte verfügbar sind und wegen der Ungewissenheit des Marktes. Auf der Bezahlschranken- und Abo-Modell-Ebene tut sich - und das ist nicht Schickler-Diktion - relativ wenig. Freemium und Monats-Abos dominieren. Letzteres ist ein Indiz für das Beratungsunternehmen, dass weiterhin in Verlagen experimentiert werden möchte und daher lange Bindefristen für Leser Angebotseinschränkungen gleich kämen. Von der Freemium-Dominanz zeigen sich die Berater überrascht, da sie hinsichtlich ihrer Erlöspotenziale Freemium und Metered-Model auf die gleiche Stufe stellen und auch in beiden Fällen keine Gefährdung von Online-Werbeerlösen erkennen können.

Schickler gießt Öl in das Paid-Content-Feuer
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Die Bezahlprozesse digitaler Abos zeigen sich in der Schickler-Betrachtung als aufwendig und als Spiegel der Print-Abo-Abwicklung. Hingegen sei der transaktionsvergebührte Einzelbezug von Medien-Inhalten kinderleicht, wird argumentiert. In der Preissetzung offenbart sich für Schickler folgender Zugang und gleichzeitig eine durchaus typische Online-Affinität in Verlage: die Online-Abo-Preise variieren sehr stark und sie liegen deutlich unter den Print-Abo-Niveaus. Mit Letzerem vermitteln Verlage implizit auch wo die Wertigkeit digitaler Inhalte in ihrer eigenen Wahrnehmung liegt.

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