Schaeffler schichtet Milliarden um
Die Schaeffler-Gruppe hat mit Anleihen und einem neuen Kreditvertrag alte Schulden von fast zwei Milliarden Euro abgelöst und damit ihre Zinskosten gesenkt. Insgesamt seien drei besicherte Anleihen in Euro und Dollar im Wert von 1,2 Milliarden Euro bei Investoren platziert worden, teilte die Schaeffler Holding in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Emission sei mehrfach überzeichnet gewesen. Hinzu komme ein neuer Kreditvertrag mit sechs internationalen Banken in Höhe von 700 Millionen Euro. Mit den Erlösen tilge die Schaeffler-Holding, zu der der Autozulieferer Schaeffler AG gehört, einen Teil der bestehenden Bankkredite vorzeitig.
Dadurch verringerten sich die Zinskosten um etwa einen Prozentpunkt pro Jahr, sagte ein Sprecher. Außerdem würden die Fälligkeiten verlängert. „Mit der Refinanzierung auf Ebene der Schaeffler Holding haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht, um unsere Kapitalstruktur nachhaltig zu optimieren“, erklärte Konzernchef Klaus Rosenfeld.
Schuldenberg
Das Familienunternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach hatte sich 2009 mit der Übernahme des dreimal so großen Continental-Konzerns verhoben und in einer existenzbedrohenden Übernahmeschlacht einen Schuldenberg von rund neun Milliarden Euro angehäuft. Mit den Banken hatte sich Schaeffler daraufhin verständigt, die Schulden zwischen Holding-Gesellschaften und der Schaeffler AG aufzuteilen. Im Mai hatte bereits die Tochter, in der das operative Geschäft mit Kugellagern und anderen Zulieferteilen für die Autoindustrie betrieben wird, insgesamt 3,5 Milliarden Euro über Anleihen und neue Kredite refinanziert.
Die Emission bestand aus einer siebenjährigen Anleihe im Volumen von 350 Millionen Euro mit einer Verzinsung von 5,75 Prozent, einem fünfjährigen Papier in Höhe von 475 Millionen Dollar und einem Zinssatz von 6,25 Prozent sowie einem achtjährigen Bond mit einem Volumen von 675 Millionen Dollar, für den 6,75 Prozent Zinsen im Jahr gezahlt werden. Die Ratingagentur Standard & Poor's bewertete die Hochzinsanleihen mit „B“, Moody's mit „B1“.
Kommentare