Salzburger Kulturforum Odeion meldete Insolvenz an

Eien ganz besondere Insolvenz
Mäzen stellte nach zehn Jahren seine finanzielle Unterstützung ein.

Die Salzburger Kulturszene ist um eine Institution ärmer: Das Kulturforum Odeion hat am Dienstag am Landesgericht den Insolvenzantrag gestellt. Der Kulturbetrieb wurde bereits eingestellt. Der Mäzen der Einrichtung, Peter Daniell Porsche (41), ein Enkel des Automobilkonstrukteurs Ferdinand "Ferry" Porsche, hat nach knapp zehn Jahren seine Unterstützung eingestellt.

17 Mitarbeiter und 80 Gläubiger betroffen

Schulden von gerundet 530.000 Euro steht ein Vermögen von etwa 280.000 Euro gegenüber. Von der Insolvenz betroffen sind 17 Mitarbeiter, denen bereits die Jänner-Gehälter nicht mehr ausbezahlt werden konnten, informierte Odeion-Geschäftsführer Manfred Bauer am Mittwoch in einer Aussendung. 80 Gläubiger haben Forderungen, darunter etliche, die bereits Karten erworben haben. Als Grund für die Pleite gab Bauer an, dass es weder ihm noch den Gesellschaftern gelungen sei, einen Ersatz-Sponsor aufzutreiben.

Vor zehn Jahren eröffnet

Das Odeion Kulturforum Salzburg wurde 2008 eröffnet. Ursprünglich diente es als Festsaal der benachbarten Rudolf Steiner Schule. Mit Porsches Unterstützung etablierte es sich nach und nach in Salzburgs Kulturleben. Das Programm bestand aus Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater, Jazz- und Weltmusik, sowie Chorkonzerten und Workshops. Im Vorjahr zählte es rund 30.000 Besucher. 2013 kündigte Porsche an, seine finanzielle Unterstützung nach zwei Jahren auslaufen zu lassen, zahlte dann aber doch bis Ende 2017 weiter. Seiner Bedingung, weitere Geldgeber an Land zu ziehen, konnten die Gesellschafter aber nicht nachkommen.

Kommentare