Saab: Letzte Ausfahrt ins Insolvenzgericht

Saab: Letzte Ausfahrt ins Insolvenzgericht
Das Werk steht seit Monaten still, das Geld aus China blieb aus. 3500 Mitarbeiter warten seit Wochen auf ihre Löhne.

Der renommierte schwedische Autobauer Saab rollt endgültig ins Aus. Am Montag beantragte die ehemalige General-Motors-Tochter selbst die Insolvenz. Als Grund nannte der niederländische Unternehmenschef und Mehrheitseigentümer Victor Muller den Rückzug des chinesischen Autokonzern Youngman. Dieser wollte gemeinsam mit einer Bank die Mehrheit übernehmen.

Der Einstieg der Chinesen scheiterte aber am Veto der früheren Saab-Mutter GM, die dem potenziellen neuen Eigentümer Produktionslizenzen verweigerte. Saab war bis Anfang 2010 im Eigentum von GM gewesen und war an den sehr kleinen niederländischen Sportwagenhersteller Spykers Cars verkauft worden, der sich heuer in Swan (Swedish Automobile) umtaufte.

Das Aus hatte sich allerdings bereits seit Monaten abgezeichnet. Aus Geldmangel steht die Produktion im schwedischen Werk Trollhättan seit Anfang April 2011 still, heuer rollten nur 13.000 Fahrzeuge vom Band. In guten Zeiten produzierte Saab rund 100.000 Autos pro Jahr, 2010 waren es nur noch gut 30.000 gewesen.

Seit Wochen bekommen die 3500 Mitarbeiter keine Gehälter ausbezahlt. Schulden an den Staat konnte der Autobauer auch nur zahlen, weil der potenzielle chinesische Investor Youngman mit 3,4 Millionen Euro eingesprungen war.

Saab steht seit September unter Gläubigerschutz und Zwangsverwaltung. Anfang Dezember hatte der Zwangsverwalter das Ende des Gläubigerschutzes beantragt und wollte Insolvenz anmelden, war aber vor Gericht abgeblitzt.

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