Dickerer Kapitalpolster vor Fitness-Check

RZB-Chef Walter Rothensteiner bekämpft die Bankensteuer.
Kapitalerhöhung bei der Tochter RBI schmälert den Gewinnanteil bei Mutter RZB.

Auf ein neues Regelwerk müssen sich alle Banken in Europa vorbereiten, auf den Gesundheits-Check durch die Europäische Zentralbank alle Großbanken. Die Institute, die ihren Fokus in Osteuropa haben, quälen aber weitere Dinge, etwa neue Belastungen in Ungarn oder die Krise zwischen Russland und der Ukraine, die die Wirtschaft und Währungen dort abwürgen. Trotz aller Probleme schaffte die Raiffeisen Zentralbank im ersten Halbjahr einen Periodenüberschuss vor Steuern von 590 Millionen Euro und damit um drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Überschuss nach Steuern kletterte um 3,7 Prozent auf 434 Millionen. RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner führt das auf "unsere breite Aufstellung und hohe Diversifikation" zurück.

Zum RZB-Konzern gehören nicht nur die RZB selbst, sondern auch Beteiligungen – wie jene an der Raiffeisen Bank International (RBI) oder der UNIQA. Hier schauen die Zahlen anders aus. Der Nettogewinn des Konzerns ging um 20,5 Prozent auf 197 Millionen Euro zurück. Das sei, so die RZB, vor allem darauf zurückzuführen, dass die RBI heuer eine große Kapitalerhöhung durchgeführt habe. Dadurch muss sich die RZB den Gewinn nun mit mehr Streubesitzaktionären teilen.

Das Betriebsergebnis im RZB-Konzern war zur Jahresmitte mit 1,329 Milliarden Euro um 2,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Mit dem derzeit laufenden Sparprogramm will RZB-Chef Rothensteiner im Endausbau Einsparungen von mindestens 25 Millionen Euro im Jahr erreichen.

Kapitalpolster

Die RZB ist gemeinsam mit ihrer Tochter RBI eine von sechs österreichischen Banken, die dem europäischen Fitness-Check durch die Aufsicht unterzogen werden. Im Vorfeld hat sich die Bank einen dickeren Kapitalpolster zugelegt. Die sogenannte harte Kernkapitalquote lag zur Jahresmitte bei 10,8 Prozent nach 9,8 Prozent Ende 2013.

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