Gazprom exportierte 2016 Rekordmenge Gas nach Europa und in die Türkei
Russland hat im vergangenen Jahr eine Rekordmenge an Gas nach Europa und in die Türkei geliefert, obwohl die EU unabhängiger von russischer Energie werden will. Das Volumen stieg um 12,5 Prozent auf 179,3 Mrd. Kubikmeter Gas, teilte der staatliche Energieriese Gazprom am Montag mit. Die Nachfrage nach russischem Gas sei enorm gestiegen, Gazprom stehe für verlässliche Lieferung.
Experten sehen mehrere Gründe für den Rekordexport: die kalten Temperaturen Ende 2016, den Verfall der Ölpreise, an die Gazprom-Verträge gekoppelt sind, sowie den Rückgang der Produktion in Europa.
Produktion niedrig
Insgesamt blieb die Produktion von Gazprom im vergangenen Jahr allerdings historisch niedrig. Sie stieg nur minimal auf 419 Milliarden Kubikmeter an und verharrte damit nahe des 2015 registrierten tiefsten Standes seit dem Ende der Sowjetunion.
Die EU importiert rund ein Drittel des benötigten Erdgases aus Russland. In manchen osteuropäischen Staaten beträgt die Abhängigkeit von Moskau aber fast hundert Prozent.
Die EU-Kommission wirft Gazprom vor, in acht osteuropäischen Staaten bei der Preisfestsetzung seine Marktmacht missbraucht zu haben. Beide Seiten näherten sich in den vergangenen Monaten aber einem Vergleich, mit dem Gazprom eine Geldstrafe vermeiden könnte.
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